Colour your life - Oktober 2011

Im Oktober stellt sich der Garten schon langsam auf den Winter ein, auch wenn es oft noch sonnige und warme Tage gibt. Viele Pflanzen beeindrucken in diesem Monat mit prachtvollen Herbstfarben und deshalb heißt das Colour-your-Life-Thema für den Oktober in diesem Jahr „Indian Summer“. Wer bei der Gartenplanung auch die dritte Jahreszeit im Blick hatte und Herbstfärber gepflanzt hat, wird nun reich belohnt: Die Blätter dieser Pflanzen scheinen in der Herbstsonne fast zu glühen und leuchten in vielen Nuancen.
Kluge Pflanzen
Die prachtvolle Farbveränderung ist die Folge der Vorbereitung auf die kalten Wintermonate. Mit dem herbstlichen Laubfall schützen sich die Pflanzen vor Trocken- oder Kälteschäden im Winter. Nadelbäume sind zumeist immergrün, weil ihre Nadeln besser gegen tiefe Temperaturen gewappnet sind: Sie haben, anders als die Blätter der sogenannten sommergrünen Laubgehölze, eine relativ kleine einzelne Blattoberfläche und eine dicke Wachsschicht. Beides trägt dazu bei, die Verdunstung zu reduzieren. Laubgehölze würden wegen der meist größeren Blätter im Winter viel zu viel Wasser verdunsten. Dieser Wasserverlust kann bei gefrorenem Boden nicht ausgeglichen werden – die Blätter und dann auch die Pflanze würden vertrocknen. Um das zu vermeiden, werfen viele Laubgehölze im Herbst ihre Blätter ab, nachdem sie ihnen wichtige Nährstoffe entzogen haben. Diese werden von den Pflanzen gespeichert und stehen im nächsten Jahr wieder für die neuen Blätter zur Verfügung. Beim Entzug der Nährstoffe im Herbst wird der grüne Blattfarbstoff, das Chlorophyll, abgebaut. Dadurch werden bei manchen Bäumen und Sträuchern andere im Blatt vorhandene Farbpigmente sichtbar. So entstehen die schönen Herbstfarben von Laubgehölzen wie Ahorn (Acer), Fächerblattbaum (Ginkgo), Linde (Tilia), Korkflügelstrauch (Euonymus alatus) und Glanzblattstrauch (Photinia villosa).
Die Folgen der Eiszeit
Die Herbstfärbung ist nicht in jedem Jahr bei jeder Pflanze gleich. Die Stärke der Ausprägung hat häufig mit der Witterung zu tun, denn sonnige warme Tage und kühle Nächte fördern oft die Farbintensität. In den Wäldern an der Ostküste Nordamerikas ist die Farbenpracht im Herbst besonders beeindruckend. Dort lockt der „Indian Summer“ unzählige Touristen an. „Indian Summer“ bezeichnet – ähnlich wie der deutsche Begriff Altweibersommer – eine warme und sonnige Phase, die wie ein spätes Aufflackern des Sommers im Herbst wirkt. Die Farbveränderung der Laubgehölze ist in hiesigen Wäldern nicht so ausgeprägt wie in Nordamerika. Dass die Pracht dort deutlicher ist, liegt an der großen Artenvielfalt, die in den dortigen Wäldern anzutreffen ist. In Europa haben die Eiszeiten viele Gehölzarten verdrängt, in Nordamerika hatten sie bessere Überlebenschancen: Die Rocky Mountains verlaufen von Nord nach Süd und so konnten die Pflanzen den Eismassen aus dem Norden „ausweichen“. In Europa dagegen war das nicht möglich, denn die europäischen Gebirge, wie die Alpen und die Pyrenäen, verlaufen in Ost-West-Richtung. Sie versperrten deshalb vielen Gehölzen den Weg in den wärmeren Süden.
Feuriges Finale
Die herbstliche Farbenvielfalt der Ahorne ist besonders faszinierend. Ihr Spektrum reicht von leuchtendem Gelb und feurigem Orange bis hin zu kräftigen Rot- und Purpurtönen. Farben und Farbverläufe hängen von der Art oder Sorte ab. Der wenig bekannte Glanzblattstrauch ist ebenfalls sommergrün. Er hat eine feurig orangefarbene bis scharlachrote Herbstfärbung. Deshalb wird dieser große Strauch manchmal auch Scharlach-Glanzmispel genannt. Bei manchen Herbstfärbern ist nur eine Farbe besonders gut ausgeprägt. Der Korkflügelstrauch zum Beispiel, von dem es auch eine kleinbleibende, nur etwa einen Meter hohe Sorte – Euonymus alatus ‘Compactus – gibt, hat leuchtend karmin- bis purpurrote Blätter. Die Blätter des Fächerblattbaums leuchten in frischem Goldgelb, während die Gelbtöne der Lindenblätter ganz unterschiedlich sind.
Auch Stauden tragen zum Festival der Herbstfarben bei. Die Fetthenne (Sedum) ist eine wasserspeichernde Staude, die gut an trockenen Standorten gedeiht. Ihre schönen, sternförmigen kleinen Blüten sind bei Bienen und Schmetterlingen beliebt. Manche Fetthennen blühen sehr spät im Jahr, Sedum ‘Herbstfreude‘ zum Beispiel sogar noch im Oktober. Diese Staude hat schöne, bläulichgrüne Blätter und unzählige rostrote Blütensternchen. Sie stehen dicht an dicht und sind deshalb nicht zu übersehen. Wegen des rötlichen Farbtons passt diese Sorte im Herbst wunderbar in einen Garten oder auf einen Balkon. Die schirmartigen Blütenstände vieler Sedumarten sollte man nicht nach der Blüte abschneiden, denn sie sind auch im Winter mit Raureif oder einer Haube aus Schnee sehr interessant.
Es lohnt sich, darauf zu achten, welche Bäume, Sträucher und Stauden zur herbstlichen Farbenpracht beitragen und dies bei der Auswahl in der Baumschule oder im Facheinzelhandel zu berücksichtigen. Nach dem Laubfall ist die beste Zeit zum Pflanzen, denn die Temperaturen sind nicht mehr so hoch wie im Sommer und Bäume, Sträucher und Stauden können noch bis zum Winter neue Wurzeln bilden.
Interessant zu wissen – rund um die Pflanzen des Monats Oktober
Manche Ahorn-Arten beeindrucken besonders im Winter mit ihrer dekorativen Rinde. Die des Rostbart-Ahorns (Acer rufinerve) beispielsweise hat zierende weiße Längsstreifen. Er gehört zu den sogenannten Schlangenhaut-Ahornen, deren gemeinsames Merkmal eine eigenwillig gemusterte Rinde ist. Auch der Streifen-Ahorn (A. pensylvanicum) mit weißen Längsstreifen auf glatter, hellgrüner Rinde zählt zu dieser Gruppe. Ganz anders dagegen der malerisch wachsende, seltene Zimt-Ahorn (A. griseum): Er hat eine zimtbraune Rinde, die sich in großen, dünnen Streifen vom Stamm und von den Ästen ablöst.
Japanische Ahorne haben zierlichere Blätter als der Spitz- und der Berg-Ahorn. Die eleganten, filigranen Japanischen Fächer-Ahorne (Acer palmatum in Sorten) gehören gewissermaßen zum Hochadel der Gartenpflanzen. Diese kleinen Ahorne faszinieren mit fächerförmigen, manchmal sehr stark geschlitzten Blättern in den verschiedensten Grün- oder Rottönen. Jedes Blatt ist ein kleines Meisterstück von erlesener Schönheit. Im Herbst beeindrucken sie mit einem Feuerwerk der Farben von leuchtendem Goldgelb über kräftiges Orange bis hin zu dunklem Rot. Weil das Sortiment der Japanischen Ahorne sehr umfangreich ist, lässt sich für jede Gartengröße ein passender Ahorn finden. Manche dieser zumeist langsam wachsenden Gehölze können auch in sehr kleinen Gärten, Innenhöfen und in Pflanzgefäßen wachsen.
Der in den Gebirgsregionen Mitteleuropas heimische Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus) war im Jahr 2009 der „Baum des Jahres“. Dieser Ahorn kann 30 Meter hoch werden und hat eine prachtvolle goldgelbe Herbstfärbung. Schon 1995 war der sehr ähnliche Spitz-Ahorn (Acer platanoides ) „Baum des Jahres“. Er wird 20 bis 30 Meter hoch. Es gibt von diesen beiden Arten kleinere Sorten. Der Ahorn ‘Globosum‘ (Acer platanoides ‘Globosum‘) zum Beispiel wird nur etwa 6 Meter hoch und hat, wie der Name schon andeutet, eine von Natur aus mehr oder weniger rundliche Krone.
Ahorne sind eine sehr wichtige und große Gehölzgruppe. Es gibt über 100 verschiedene Arten und unzählige Sorten. Die herbstliche Farbvielfalt der Ahorne ist besonders faszinierend. Viele Ahorne haben handförmig gelappte Blätter. Ein solches Ahornblatt findet sich auch auf der Flagge Kanadas. Aus dem in Kanada wachsenden Zucker-Ahorn (Acer saccharum) wird der berühmte Ahorn-Sirup gewonnen. Durch Kochen entsteht aus dem zuckerhaltigen Pflanzensaft der dickflüssige Ahorn-Sirup, der gerne zum Süßen von Pfannkuchen und Eis verwendet wird. In Europa werden Ahorn-Bäume wegen ihrer schönen Blätter, ihrer interessanten Rinde, ihrer auffallenden Herbstfärbung oder ihrer ansprechenden Wuchsform gepflanzt. Weil es so viele verschiedene Ahorne gibt, lassen sich auch für kleine Gärten schöne Sorten finden. Manche Ahorne können sogar in Gefäße gepflanzt werden.
Wegen der fächerförmigen, lang gestielten Blätter sieht der Ginkgo wie ein Laubbaum aus. Aus botanischer Sicht gehört er aber nicht zu dieser Pflanzengruppe, denn er entstand schon viele Millionen Jahre bevor sich die ersten Laubbäume überhaupt entwickelten. Wer in einem Pflanzenkatalog blättert, wird den Ginkgo deshalb auch nicht immer bei den Laubgehölzen finden, sondern bei den Nadelgehölzen, denen er botanisch näher steht.
Der Ginkgo gilt als „lebendes Fossil“, ein Begriff, der von dem Evolutionsforscher Charles Darwin geprägt wurde. Damit bezeichnete er Pflanzen, die schon seit vielen Millionen Jahren existierten und deren Gestalt sich in all der Zeit kaum verändert hat. Den Ginkgo gab es schon zu Zeiten der Dinosaurier und er ist gar nicht so exotisch, wie man auf dem ersten Blick meinen könnte: Ursprünglich war der Baum in Europa heimisch. Die Eiszeiten haben dazu geführt, dass der Ginkgo hier ausgestorben ist. Er überlebte die Kälteperioden jedoch in Ostasien.
Der Ginkgo ist ein sehr langlebiger Baum. Es gibt in China Exemplare, die über 1.000 Jahre alt sind. Dieser Baum ist auch außerordentlich robust und sehr widerstandsfähig gegenüber Schädlingen und mit Schadstoffen belasteter Großstadtluft. Seine Widerstandskraft machte ihn zu einem Symbol für Lebenskraft und Energie. Der Ginkgo gilt auch als ein Zeichen der Hoffnung, denn einzelne Bäume haben sogar eine der schlimmsten Katastrophen in der Geschichte der Menschheit überstanden: Nach dem Atombombenabwurf auf Hiroshima im August 1945 war ein Ginkgo der erste Baum, der inmitten des am stärksten zerstörten Teils der Stadt im Frühling 1946 wieder austrieb.
Nachdem der Ginkgo wegen der Eiszeiten in Europa ausgestorben war, gelangte er um 1730 aus dem Fernen Osten wieder in die hiesige Region zurück. Sein eigenwilliges Erscheinungsbild und das damals große Interesse an neuen, exotischen Pflanzen führten dazu, dass dieser Baum schnell Furore machte und gerne in herrschaftlichen Gärten gepflanzt wurde. Auch in Künstlerkreisen fand der Ginkgo wegen seiner einzigartigen, wie Fächer geformten und markant geaderten Blätter viel Beachtung. Das Ginkgo-Blatt wurde deshalb im Jugendstil oft als Ornament verwendet; es fand sich auf Hausfassaden und diente als Vorlage für Schmuckstücke.
Goethe, der große deutsche Dichter und Gelehrte, hat dem Ginkgo im Jahr 1815 ein Gedicht gewidmet, das den Bekanntheitsgrad dieses Baumes erheblich steigerte. Daher ist es auch naheliegend, dass ein Museum, das sich mit all den spannenden Facetten des Ginkgos befasst, in der Goethestadt Weimar gegründet wurde.
Der Ginkgo ist ein Baum mit vielen Namen. Sogar die Schreibweise ist variabel, denn seit der Rechtschreibreform ist auch die Variante „Ginko“ zulässig. Botanisch heißt dieser Baum mit vollem Namen Ginkgo biloba. Der Gattungsname Ginkgo geht zurück auf eine fehlerhafte Übersetzung von Ginkyo aus dem Japanischen für Gin = Silber und für kyo = Aprikose, denn die Früchte der weiblichen Ginkgos ähneln Mini-Aprikosen. Die Bezeichnung biloba bezieht sich auf die Zweilappigkeit der Blätter. Darüber hinaus hat der Ginkgo noch viele andere Namen wie Mädchenhaarbaum, Goethebaum, Goldfruchtbaum, Weltenbaum, Chinesischer Tempelbaum, Silberaprikose und – wegen der besonderen Blattform – auch Elefantenohr- und Entenfußbaum. Der Ginkgo ist auch unter dem Namen Jahrtausendbaum bekannt, denn zum Jahrtausendwechsel wurde ihm eine besondere Ehre zuteil: Er erhielt den Ehrentitel „Baum des Jahrtausends“, unter anderem wegen seiner beeindruckenden Vergangenheit und seines großen Potentials für die Zukunft.
Linden sind schöne und vielseitige Bäume. Als Bienenweide sind sie bei Imkern sehr beliebt. Traditionell wird Lindenblütentee bei Erkältungen eingesetzt. Einst wurde sogar der Bast aus der Rinde der Lindenbäume genutzt, unter anderem als Bindematerial und für Matten, Seile oder andere Gebrauchsgegenstände.
Linden können sehr alt werden. In einem Arboretum im englischen Westonbirt steht eine Linde, die rund 2.000 Jahre alt sein soll. Die „Riesenlinde zu Heede“ im Emsland gilt als dickster Baum Deutschlands und ist wahrscheinlich etwa 600 Jahre alt. Sie wurde vermutlich im 15. Jahrhunderts gepflanzt und wuchs im Hof einer alten Burganlage, die um 1670 zerstört wurde. Die wohl damals schon eindrucksvolle Linde wurde dabei auf Befehl des Heerführers vor der Zerstörung bewahrt.
Linden spielen in deutschen Mythen und Märchen eine große Rolle. Für die Germanen waren Linden heilige Bäume, die der Liebesgöttin Freya geweiht waren. Linden hatten auch später für die Menschen eine besondere Bedeutung. Sie galten als Symbol für Heimat und Schutz, an Tanzlinden traf sich die Dorfgemeinschaft zum Feiern und unter großen alten Linden wurde Recht gesprochen.
Viele Straßen wurden nach Linden benannt, die bekannteste dürfte „Unter den Linden“ in Berlin sein. In Ortsnamen wie Lindau und Lindeck erkennt man noch die Herkunft. Auch der Name Leipzig geht auf Linden zurück: Er hat seinen Ursprung im sorbischen Wort Lipsk. Es bedeutet so viel wie „Linden-Ort“ oder „Ort bei den Linden“ und findet sich auch in dem tschechischen Namen Lipsko für die Stadt Leipzig wieder.
Der Name der weltberühmten Lipizzaner aus der Spanischen Hofreitschule in Wien steht mit Linden in Zusammenhang: Diese edle Pferderasse wurde anfangs nur in dem slowenischen Gestüt Lipica (italienisch Lipizza) an der slowenisch-italienischen Grenze in der Nähe von Triest gezüchtet. Die Bezeichnung Lipica geht auf Lipa – das slowenische Wort für Linde – zurück.
Die Fetthenne (Sedum) ist die Staude des Jahres 2011. Diese Stauden sind sehr vielgestaltig und eignen sich für ganz unterschiedliche Verwendungszwecke, zum Beispiel für Beete, für Gefäße oder sogar zur Begrünung von Dächern. Fetthennen sind robust und pflegeleicht. Ihre Blütenfarben reichen von Weiß über Gelb und Rosa bis hin zu kräftigem Rot. Die Blütezeit variiert und manche Sorten blühen sogar noch im Oktober. Der Name Fetthenne geht darauf zurück, dass diese Stauden dickfleischige Blätter haben, in denen sie Wasser speichern.

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Wer auf der Suche nach einer Geschenkidee für einen Garten- oder Balkonbesitzer ist, wird deshalb auch spät im Jahr noch fündig. Die Blüten-Skimmie (Skimmia japonica ‘Rubella‘) ist eine Pflanze, die im Winter sogar besonders interessant ist. Dieser aparte kleine Strauch hat dann auffallende rote Blütenknospen. Sie bilden einen schönen Kontrast zu den immergrünen, glänzenden Blättern. Die roten Knospen stehen in kleinen Rispen und schmücken die Pflanzen über einen langen Zeitraum bis in den Frühling hinein. Dann erscheinen kleine duftende, weiß-rosafarbene Blüten. Weil die Skimmie langsam wächst und klein bleibt, kann sie auch in Gärten mit wenig Platz gepflanzt werden – auch jetzt noch, solange der Boden nicht gefroren ist. Sie ist auch ideal, um den Balkon, die Terrasse oder den Hauseingang zu schmücken. Mit dem warmen Rotton der vielen Knospen passt sie gut in weihnachtliche oder winterliche Pflanzenarrangements.
Kleine Nadelbäume im Topf sind ebenfalls ein gutes Geschenk. Sie sind geradezu ideal, um den Balkon winterlich zu gestalten. Zur Weihnachtszeit können sie außerdem festlich geschmückt werden und sind so auch ein individuelles Geschenk. In einem ausreichend großen Gefäß bringen sie das ganze Jahr über Farbe auf den Balkon. Nadelbäume sind aufgrund der großen Sortenvielfalt sehr abwechslungsreich, denn sowohl ihre Wuchsformen als auch die Farben variieren. Neben dem Reichtum an Grüntönen bieten sie ein großes Spektrum bläulicher und gelber Nuancen. Dadurch gibt es viele Möglichkeiten für interessante Pflanzenkombinationen, je nach Größe der Gehölze im Garten oder auf dem Balkon. Ein außergewöhnlicher Nadelbaum ist zum Beispiel die Korea-Tanne (Abies koreana), die sich wegen ihres langsamen Wuchses gut für kleinere Gärten eignet. Sie bringt ihren Weihnachtsschmuck gewissermaßen selber mit: Diese Tanne trägt im Winter schöne, violettfarbene bis silberblaue Zapfen, die erst im Frühling zerfallen. Auch ihre Nadeln sind sehr zierend, denn sie sind auf der Oberseite glänzend grün, auf der Unterseite bläulich-weiß. Weil sie nach oben geschwungen sind, ist der attraktive bläuliche Farbton gut zu sehen.
Ein eindeutiges Merkmal, um Tannen und Fichten voneinander zu unterscheiden, sind ihre Zapfen: Die Zapfen von Tannen (Abies) stehen aufrecht auf den Zweigen. Sie zerfallen, wenn sie reif sind. Nur die Zapfenspindel, die dünne Mittelachse des Zapfens, bleibt auf dem Zweig, die Schuppen mit den Samen fallen einzeln zu Boden. Die Zapfen von Fichten (Picea) hängen dagegen an den Zweigen und fallen als Ganzes ab. Wer im Wald einen „Tannenzapfen“ auf dem Boden findet, hat darum mit großer Wahrscheinlichkeit einen Fichtenzapfen in der Hand.
Dichtverzweigte, immergrüne Laub- und Nadelgehölze sind aus gestalterischer Sicht von großer Bedeutung, denn sie sind ein ganzjähriger Sichtschutz und verleihen dem Garten auch im Winter Struktur. Für Vögel und andere heimische Tiere sind diese Gehölze ebenfalls wichtig, denn sie bieten ihnen auch im Winter Schutz. Die Gewöhnliche Eibe (Taxus baccata) ist ein immergrünes Nadelgehölz, das gleich in mehrfacher Hinsicht für Vögel von großem Wert ist: Es bietet Nistmöglichkeiten und die leuchtend roten Früchte werden gerne gefressen. Die Samen in den Früchten sind zwar giftig, da sie jedoch von den Vögeln wieder ausgeschieden werden, schaden sie ihnen nicht. Eiben sind pflegeleichte Gehölze, die sehr schnittverträglich sind. Sie werden darum schon seit langem gerne für Hecken und den Formschnitt verwendet. Die Höhe kann stark variieren, sowohl niedrige, nur 60 bis 100 cm hohe Hecken als auch zwei Meter hohe, nicht überschaubare grüne Wände lassen sich aus Eiben formen. Wegen ihrer immergrünen, dunklen Nadeln sind sie ein schöner, kontrastreicher Hintergrund für hellere Pflanzen, zum Beispiel zu gelblaubigen Gehölzen oder Stauden mit weißen Blüten. Von der Gewöhnlichen Eibe gibt es eine Vielzahl an Sorten, manche haben sogar gelbgrüne Nadeln. Die Wuchsform der Eiben variiert stark: Vom Bodendecker über breit ausladende Sträucher wie die Adlerschwingen-Eibe bis hin zu markanten, von Natur aus säulenförmig wachsenden Pflanzen reicht das Sortiment. Diese Vielfalt bietet eine Fülle an Gestaltungs- und Verwendungsmöglichkeiten.
auch Kirschlorbeer genannt. Diese Ziersträucher sind eng mit den Blütenkirschen verwandt, doch anders als diese behalten sie ihr Laub auch im Winter. Der deutsche Name geht darauf zurück, dass die zumeist stark glänzenden dunkelgrünen Blätter in ihrer länglichen Form denen des Echten Lorbeerstrauches ähneln. Im Frühjahr erscheinen kleine, cremefarbene Blüten, die dicht an dicht in langen, aufrechten Blütenkerzen stehen. Es gibt viele Lorbeerkirschen-Sorten, die sich unter anderem durch ihre Wuchsform und ihre Höhe unterscheiden. Sie bieten deshalb auch unterschiedliche Verwendungsmöglichkeiten. Flachwachsende Lorbeer-Kirschen sind zum Beispiel schöne Bodendecker und viele aufrechte Sorten eignen sich für dichte, immergrüne Hecken.
Mit dem heimischen Efeu (Hedera helix) kommt auch eine immergrüne Kletterpflanze ins Spiel. Er ist für Vögel sehr wertvoll, denn er bietet gute Nistmöglichkeiten und ganzjährigen Schutz. Der wegen seiner Schattenverträglichkeit sehr geschätzte Kletterer kann auch als Bodendecker verwendet werden. Dank der Haftwurzeln wächst Efeu aus eigener Kraft an Mauern, Wänden, Bäumen oder Zäunen empor. Er hat schöne, gelappte Blätter, oft mit helleren Adern. Es gibt mittlerweile viele Sorten mit unterschiedlichen Blattformen und -farben. Ältere Pflanzen bilden im Herbst grünlich-gelbe Blüten. Aus ihnen entwickeln sich blauschwarze Beeren, die manchen Vogelarten wie Amseln und Drosseln im Winter als Nahrung dienen. 
Blühende Kletterpflanzen sind ideal für viel Farbe auf kleiner Fläche, denn sie wachsen in die Höhe und benötigen deshalb nur wenig Raum. Wenn sie dazu noch schöne, auffallende Blüten haben – umso besser. Der Blauregen (Wisteria), auch Glyzine genannt, ist besonders wuchsfreudig und kann sechs bis acht Meter oder mehr an Höhe erreichen. Im Mai und Juni erscheinen seine blauen Schmetterlingsblüten. Der deutsche Name Blauregen ist sehr zutreffend: Die Blüten bilden lange Blütentrauben. Die dominierende Blütenfarbe ist Blau bis Violett, es gibt aber auch weiß- oder rosablühende Sorten. Welche Farbe die Blüten auch haben – die langen Blütentrauben, die schönen gefiederten Blätter und die beachtliche Wuchshöhe machen den Blauregen zu einer der eindrucksvollsten Kletterpflanzen. Sie ist ideal, um zum Beispiel relativ schnell Pergolen oder Laubengänge zu begrünen. Damit der Blauregen an einer Hauswand emporwachsen kann, benötigt er Unterstützung, zum Beispiel in Form eines stabilen Gerüstes oder kräftiger Drahtseile. Wichtig ist, dass die Kletterhilfen sehr stabil sind, denn er kann wegen seiner Wüchsigkeit und Höhe ein beträchtliches Gewicht erreichen. Deshalb sollte man ihn auch nicht an einem Regenrohr in die Höhe wachsen lassen.
Auch Rhododendren bringen viel Farbe in den Garten. Manche blühen so reich, dass ihre Blätter kaum mehr zu sehen sind. Die Blütezeit der Rhododendren variiert, sie hängt nicht nur von der Witterung ab, sondern auch von der Sorte. Einige Rhododendren blühen schon Ende April, andere erst Anfang Juni. Wer unterschiedliche Sorten kombiniert, kann sich über einen längeren Zeitraum über die farbintensiven Blüten freuen. Auch die Wuchshöhe der Rhododendren bietet Abwechslung und so lassen sich auch kleinbleibende Sorten finden, die nur wenig Platz benötigen.
Wenn Platz knapp ist, können Formgehölze wie Buchsbaum (Buxus) oder Eiben (Taxus) eine gute Lösung sein. Durch regelmäßigen Schnitt lässt sich ihre Größe gut begrenzen. Manche eignen sich sogar für den Topfgarten: Ein in Form geschnittener Buchsbaum in einem Terracotta-Gefäß ist nicht nur schön auf dem Balkon oder auf der Terrasse, er ist auch ein Schmuckstück für den Hauseingang. Im April können immergrüne Gehölze wie Buchsbaum und Eiben gestutzt werden, um in Form zu bleiben. Der letzte Formschnitt kann im August erfolgen. Später sollte man nicht schneiden, weil die neuen Triebe dann vor dem Winter nicht mehr ausreifen können.
Abwechslung macht das Leben spannend. Das gilt auch für den Garten. Wer viele verschiedene Gehölze, Stauden und Blumenzwiebeln gepflanzt hat, kann bedeutend mehr entdecken als jemand, in dessen Garten nur wenige unterschiedliche Pflanzen wachsen. Eine große Artenvielfalt tut auch der Tierwelt gut: Mittlerweile ist der Artenreichtum in Städten vielerorts größer als auf dem Lande, wo durch intensive Bodennutzung und großflächige Monokulturen Lebensräume verschwinden. Pflanzen sind mehr als einfach grün und bieten einen beachtlichen Mehrwert. Deshalb heißt das Colour-your Life-Thema für den November auch Mehrwert. Gartenbesitzer können zum Beispiel mit ihrer Pflanzenauswahl dazu beitragen, verschiedenen Tieren Schutz und Nahrung zu bieten. Tiere kennen schließlich keine Grenzen: Viele benachbarte Gärten bilden für sie zusammen einen großen Lebensraum. Ein abwechslungsreich angelegter Garten kann außerdem das ganze Jahr hindurch auf ganz unterschiedliche Weise interessante Eindrücke bieten. Gräser zum Beispiel beeindrucken oft mit ihrem filigranen, zierlichen Wuchs und ihrer spielerischen Leichtigkeit, wenn sie sich sanft im Wind wiegen oder wenn silbrige Blüten im Gegenlicht leuchten. Doch sie können selbst im Winter, noch lange nach der Blütezeit, eine besondere Wirkung haben. Wenn sie nicht aus falsch verstandenem Ordnungssinn im Herbst zurückgeschnitten werden, verwandeln sich ihre trockenen Blüten- oder Samenstände durch Tautropfen, Schnee oder Raureif zu wunderbaren zarten Skulpturen oder schimmern sanft in der Wintersonne. Aber nicht nur das: Werden sie erst im Frühling zurückgeschnitten, können sie kleinen Tieren im Winter Unterschlupf bieten und eine Nahrungsquelle für hier überwinternde Vögel sein.
Auch viele Heckenpflanzen sind in mehrfacher Hinsicht wertvoll: Als Sichtschutz halten sie neugierige Blicke fern und verleihen einem Garten Privatsphäre. Wer relativ viel Platz hat oder ein langgestrecktes „Handtuchgrundstück“ besitzt, kann die Fläche mit geschnittenen Hecken gut in mehrere unterschiedlich gestaltete Räume einteilen. Darüber hinaus bieten Hecken heimischen Tieren einen Rückzugsraum, Vögel können in ihnen nisten und kleine Säugetiere finden ihn ihnen Versteckmöglichkeiten. Sowohl Eiben als auch Hainbuchen lassen sich sehr gut schneiden. Sie werden deshalb gerne für Schnitthecken verwendet. Außerdem lassen sie sich gut als Formgehölze verwenden. Seit mehr als 500 Jahren werden Eiben als Hecken für die Gartengestaltung verwendet. Besonders in England sieht man viele eindrucksvolle Eiben, die durch regelmäßigen Schnitt zu immergrünen Skulpturen geformt wurden und den Ideenreichtum ihrer Besitzer widerspiegeln. Obwohl Eiben Nadelbäume sind, tragen sie keine Zapfen, sondern Beeren. Diese werden gerne von Vögeln gefressen. Während Eiben (Taxus) immergrün sind, färben sich die Blätter der Hainbuchen (Carpinus betulus) im Herbst leuchtend gelb. Oftmals bleiben die Blätter noch bis zum Frühling an den Zweigen. Hainbuchen sind im Winter transparenter als immergrüne Pflanzen und bieten gleichzeitig noch einen leichten Schutz vor Wind.
Weil die Eibe sehr hartes und gleichzeitig sehr elastisches Holz hat, war sie im Mittelalter zur Herstellung von Langbögen sehr beliebt. Auch Robin Hood soll angeblich einen Bogen aus ihrem Holz zum Schießen benutzt haben. Während des Mittelalters waren Bögen die wichtigsten Waffen in England. Sie wurden zu der Zeit in so großer Zahl hergestellt, dass die Eibe in England in ihrem Bestand bedroht war. Ihr Holz wurde deshalb aus dem Ausland eingeführt. Auch aus Deutschland wurde es im 16. Jahrhundert nach England exportiert. Eiben wurden bis ins Mittelalter in der Nähe von Burgen gepflanzt, damit genügend gut erreichbares Ausgangsmaterial für die Bogenproduktion zur Verfügung stand. Die botanische Bezeichnung Taxus steht vermutlich in Zusammenhang mit der schon sehr früh üblichen Verwendung des Eibenholzes für Waffen, denn der Name geht wahrscheinlich auf das griechische Wort toxon für Bogen zurück.
Leuchtkraft gegen Wintergrau
Manche Gehölze bringen auch mit ihren Nadeln oder Blättern Farbe in den Winter. Zusätzlich zu den vielen Schattierungen, mit der die Farbe Grün aufwarten kann kommen durch das Pflanzen von Nadelgehölzen auch gelbe und bläuliche Nuancen ins Spiel. Viele Laubgehölze sind ebenfalls immergrün, und nicht nur das: Manche von ihnen, wie einige immergrüne Stechpalmen (Ilex-aquifolium-Sorten) und Kriechspindeln (Euonymus-fortunei-Sorten), haben sogar mehrfarbige Blätter. Von der in Europa weit verbreiteten Stechpalme (Ilex aquifolium) zum Beispiel gibt es Sorten, deren kräftige, glänzend grünen Blätter einen silbrigen oder goldgelben Rand aufweisen. Auch aus einem anderen Grund werden Stechpalmen gerne gepflanzt: Einige beeindrucken mit unzähligen leuchtend roten Beeren, die die Pflanzen bis weit in den Winter hinein schmücken und einen herrlichen Farbkontrast zum dunklen Grün des Laubes bilden.

Auffallende Blüten
Miniaturkirschbaum
Nicht immer sind es die Blüten, die Frühlingsgefühle wecken, auch der frische Austrieb vieler Gehölze trägt zur Frühlingsstimmung bei. Der Urweltmammutbaum (Metasequoia glyptostroboides) zum Beispiel beeindruckt im Frühjahr mit seinem frischgrünen Blattaustrieb. Dieser außergewöhnliche Baum gehört aus botanischer Sicht zu den Nadelgehölzen, wirft aber seine schmalen, fast nadelförmigen Blätter im Herbst ab. Er kann sehr hoch werden und sollte deshalb nur in großen Gärten gepflanzt werden. 
Der Mai zeigt sich nicht nur überschwänglich in frischem Grün, sondern auch in vielen anderen Farben, in zarten Nuancen und in kräftigen Tönen. Wer sich einen möglichst blütenreichen Frühlingsgarten wünscht, kann aus einer Fülle an Pflanzen und Blütenfarben schöpfen. Besonders intensive Farben finden sich zum Beispiel beim Zier-Salbei (Salvia), dessen Blütezeit je nach Sorte ab Mai beginnt. Er beeindruckt mit langen Blütenkerzen vor allem in Blau- und Violetttönen. Wegen des starken Farbkontrastes sind gelb blühende Stauden wie das Mädchenauge (Coreopsis) oder der Sonnenhut (Rudbeckia) eindrucksvolle Partner.
Aus dem großen Sortiment der Schneebälle (Viburnum) blühen auch viele im Mai. Ein Besuch in Gartencentern und Baumschulen lohnt sich jetzt besonders, denn es gibt zahlreiche interessante Arten und Sorten zu entdecken, zum Beispiel den Koreanischen Schneeball (Viburnums carlesii). Dieser kleine Zierstrauch hat stark duftende, im Aufblühen rosafarbene, später weiße Blüten. Sehr apart ist auch die Sorte ‘Aurora‘, denn ihre Blütenknospen sind intensiv rosarot und die Blütenblätter sind rosaweiß. Der Gefüllte Schneeball (Viburnum opulus ‘Roseum‘) macht seinem deutschen Namen alle Ehre: Im Mai und Juni erscheinen unzählige weiße Blüten, die so dicht zusammenstehen, dass sie fast zehn Zentimeter große weiße, schneeballähnliche Blütenkugeln bilden. Dieser Viburnum beeindruckt außerdem mit seiner dunklen, weinroten Herbstfärbung.
Zieräpfel (Malus) sind kleine Bäume oder Sträucher, die im Frühjahr in Weiß, Rosa oder Rot überreich blühen. Manchmal bietet die Entwicklung von der Knospe bis zur Blüte schon ein besonderes Farbenspiel, beispielsweise von anfangs hellem Rosa hin zu reinem Weiß. Die Laubblätter sind bei einigen Sorten im Austrieb auffallend rot oder rotbraun und vergrünen zum Sommer hin.
