Pflanze des Monats - August 2015
August 2015 - Auf zum Blütenball:
Im Garten geht's jetzt rund
Der Sommer ist ein Fest für jeden, der einen Garten hat, denn jetzt herrscht üppigste Blütenfülle. Es gibt viele Teilnehmer am hochsommerlichen Blütenball. Zu den auffälligsten gehören Hortensien mit ihren prachtvollen Blütenständen. Bauernhortensien (Hydrangea macrophylla in Sorten) haben große Blütenbälle vor allem in Blau- oder Rottönen und bringen Farbe in den Sommergarten. Wegen ihres dichten Wuchses sind sie ideal für ausladende blühende Hecken mit ländlichem Charme.
Ideal für Romantiker
Einzeln können Bauernhortensien gut in Rabatten, an Mauern oder neben dem Hauseingang gepflanzt werden. Sie werden je nach Sorte nur etwa 1 bis 1,5 m hoch und eignen sich deshalb auch ausgezeichnet für kleinere Gärten oder für ausreichend große Kübel. Dann können sie mit ihren großen Blütenständen sogar auf Balkon und Terrasse romantisches, ländliches Flair verbreiten. Weidenkörbe oder Holzkübel verstärken diesen Eindruck. Auch in Terrakottagefäßen kommen diese farbenfrohen Hortensien gut zur Geltung.
Dezent und formvollendet
Einige Hortensien treten farblich dezenter auf wie z.B. die etwa 1,5 m hohe Strauchhortensie 'Annabelle' mit cremeweißen Blüten und die Hortensie 'Limelight'. 'Limelight' ist eine noch recht neue Sorte und hat außergewöhnliche Blüten: Im Aufblühen sind sie grün und gehen dann in ein helles Grünweiß über. Diese erfrischende Farbnuance erinnert an die Schalen von Limonen. 'Annabelle' hat sehr große, flachkugelige Blütenstände, die Durchmesser bis 30 cm haben können. Im Verblühen verändern die cremeweißen Blüten ihre Farbe und werden zartgrün.
Schmetterlingsmagnet
Eine noch wenig bekannte Besonderheit aus Nordamerika ist die Knopfblume (Cephalanthus occidentalis), ein etwa 2 m hoher Strauch mit kugelförmigen, gelblichweißen Blütenständen. Dieser Strauch gedeiht gut an feuchten Standorten und ist eine wichtige Insektenfutterpflanze, die Schmetterlinge geradezu magnetisch anzieht. Die Koreanische Abelie (Abelia mosanensis) ist ebenfalls etwas Besonderes. Diese winterharte Abelie stammt aus Nordkorea und ist in Deutschland erst seit Anfang der 90er Jahre erhältlich. Sie hat stark duftende, zartrosafarbene bis weiße Blüten, die bereits im Mai oder Juni erscheinen. Bis in den Sommer hinein bilden sich neue Blüten. Die Koreanische Abelie ist ein anmutiger, etwa 1,5 m hoher Strauch mit elegant überhängenden Trieben und einer schönen, orangeroten Herbstfärbung.
Eigenwillige Schönheiten
Etliche Stauden sind wahre Königinnen des sommerlichen Blütenballs: Sehr markant sind die stahlblauen Blütenstände der Edeldisteln (Eryngium), die von blauvioletten, distelartigen Hochblättern umgeben sind. Edeldisteln sind stattliche Pflanzen, die je nach Art 70 bis 80 cm hoch sein können. Sie sind extravagante Partner für filigrane Gräser wie Pfeifengras (Molinia) und Federgras (Stipa) sowie für Stauden mit feinem Blattwerk, z.B. Schafgarbe (Achillea), denn sie sorgen für spannende Kontraste. Auch die Kugeldistel (Echinops) ist eine attraktive, eigenwillig anmutende Staude für sonnige Gartenbereiche. Sie hat unzählige kleine, blaue Sternchenblüten. Diese stehen dicht an dicht und bilden kugelrunde Bälle, die gerne von Bienen und Schmetterlingen besucht werden. Mit einer Höhe von 80 bis 120 cm sind die Kugeldisteln prächtige Solitärstauden.
Feurige Blüten
Der Große Staudenphlox (Phlox paniculata-Sorten) hat sehr auffällige, kuppelförmige Blütenstände. Er bringt von Juli bis September Duft und Farbe in den Garten und ist häufig in Cottage- und Bauerngärten zu finden. Der botanische Name geht auf das griechische Wort 'Phlox' für Flamme oder loderndes Feuer zurück und weist schon auf die leuchtenden Blütenfarben dieser auffallenden Stauden hin. Phlox wird deshalb auch manchmal als Flammenblume bezeichnet. Neben Sorten mit kräftigen Blütenfarben von großer Leuchtkraft gibt es auch solche mit wunderbar zarten Pastelltönen. Die Farbpalette ist sehr groß und reicht von reinem Weiß über Rosa- und Lachstöne bis hin zu roten und violetten Nuancen.
Verführerischer Duft
Die Höhe des Großen Staudenphlox variiert stark, einige Sorten werden 70 cm hoch, andere sogar 130 cm. Es sind die idealen Pflanzen für einen 'Feierabendgarten', denn einige verströmen vor allem in den Abendstunden einen angenehmen Duft. Wer nach einem langen Arbeitstag gerne auf seiner Terrasse sitzt, sollte deshalb duftenden Phlox in die Nähe seines Sitzplatzes pflanzen. Diese prachtvollen Stauden sind auch gute Schnittblumen und bringen so den Duft des Sommers in die Wohnung oder ins Büro.
Extratipps:
Blütezeit verlängern
Vom Großen Staudenphlox gibt es eine Fülle von Sorten. Je nach Blütezeit werden sie in drei Gruppen eingeteilt: Die Hauptblütezeit der frühblühenden Sorten ist Anfang Juli, ab Mitte Juli folgt die nächste Gruppe, und die Hauptblütezeit der spätblühenden beginnt Mitte August. Wenn man Sorten aus diesen drei Gruppen pflanzt, kann man sich über einen besonders langen Zeitraum an den prachtvollen Phloxblüten erfreuen.
Pflanzen mit großem Durst
Hortensien haben einen hohen Wasserbedarf, was sich auch in ihrem botanischen Namen Hydrangea widerspiegelt: Der erste Teil des Namens geht zurück auf die griechische Bezeichnung hydor für Wasser. Besonders während der Blütezeit sollte darauf geachtet werden, dass der Boden nicht austrocknet. Ideal ist ein gleichmäßig feuchter, humoser Boden, der sauer bis neutral sein sollte. Werden Hortensien in Gefäße gepflanzt, ist Rhododendronerde gut geeignet.
Blütenfarbe
Bauernhortensien sind im Pflanzenreich eine Besonderheit. Bei ihnen spielt der pH-Wert des Bodens eine große Rolle, denn er kann die Blütenfarbe beeinflussen. Ist der Boden nicht sauer genug, verändert sich die Blütenfarbe einiger Sorten von Blau nach Rosa. Wenn die Hortensien wieder blau blühen sollen, kann man einen speziellen Hortensiendünger verwenden.
Starken Rückschnitt vermeiden
Falls Bauernhortensien nicht blühen, kann das an einem zu starken Rückschnitt liegen. Diese Hortensien blühen am so genannten 'alten Holz'´, also an den Trieben, die sich im vergangenen Jahr gebildet haben. Ein zu kräftiger Rückschnitt führt deshalb zum Verlust der Blütenknospen. Am besten ist es, die Pflanzen im Frühjahr nur etwas auszulichten, indem schwache, dünne Triebe sowie trockene Triebspitzen und die alten Blütenstände entfernt werden.
Ihr Team vom Garten-Fachmarkt Helmstetter