Colour your life

Colour your life - Juli 2012

WasserweltSommerstimmung

Olivenbäume mit silbrigen Blättern, Lavendel mit intensivem Duft und Bougainvilleas mit farbenprächtigen Blüten gehören zu den Pflanzen, die fast automatisch mit dem sonnigen Süden in Verbindung gebracht werden. Sie sorgen für Sommerstimmung und tragen zum Urlaubsflair im eigenen Garten bei. Bei manchen rufen sie Erinnerungen an einen schönen Urlaub am Mittelmeer wach, bei anderen wecken sie den Wunsch, dort die freien Tage zu verbringen und fernab vom Alltag die Sonne zu genießen. Dabei sind es weniger die Pflanzen selbst als vielmehr deren markante Eigenschaften, die man unbewusst wahrnimmt und die mediterrane Urlaubsassoziationen wecken. Diese Eigenschaften sind oft eine Folge der in Südeuropa herrschenden Klimabedingungen und kommen deshalb auch bei anderen Gehölzen vor, die sich an ähnliche Standorte angepasst haben. Kleine silbrige Härchen, wie man sie zum Beispiel an der Unterseite der Olivenbaumblätter findet, sind eine Anpassung an trockene, sonnige Standorte. Sie dienen als Verdunstungsschutz, denn an der Unterseite der Blätter befinden sich die sogenannten Spaltöffnungen, durch die die Pflanzen Wasserdampf abgeben. Die kleinen Härchen halten die Feuchtigkeit fest und tragen dazu bei, die Verdunstung zu reduzieren.

Für mediterranes Flair

Die Blätter der Weidenblättrigen Birne (Pyrus salicifolius) ähneln denen des Olivenbaumes, denn sie sind ebenfalls länglich und silbriggrau bis silbriggrün. Der deutsche Name geht darauf zurück, dass die Blätter wie die einer Weide – botanisch Salix – aussehen. Die Weidenblättrige Birne wird nicht wegen ihrer Früchte gepflanzt, sondern wegen der interessanten Blätter und des oft malerischen Wuchses, der am besten im Einzelstand zur Geltung kommt. Der Stamm ist manchmal etwas gedreht und die Zweige hängen anmutig herab. Besonders ausgeprägt ist der schöne überhängende Wuchs bei der Sorte ‘Pendula‘. Die Früchte sind nur 2 bis 3 Zentimeter groß, die Blätter sind dafür umso attraktiver und bleiben im Herbst noch recht lange an den Zweigen. Bisher ist dieser kleine pflegeleichte Baum wenig bekannt, dabei ist er ideal für Hausgärten, denn er ist robust und verträgt Hitze und Trockenheit. Er passt gut in Stauden- und Gräsergärten, zu Rosen, vor dunklere Gehölze oder in einen Garten in mediterranem Stil.

Duft und Farbe auch für den Balkon

Mediterran wirkt auch die Blauraute (Perovskia) mit ihren länglichen Blättern, die aromatisch duften. Weil die Blätter silbergrau bereift sind, wird diese Pflanze manchmal auch Silberstrauch genannt. Sie blüht über einen langen Zeitraum, ihre schönen violettblauen Blüten erscheinen ab Juli bis in den Oktober hinein. Dieser Halbstrauch gedeiht am besten an einem sonnigen und warmen Standort. Halbstrauch heißt, dass die Triebe der Blauraute zum Teil verholzen. Der nicht verholzte diesjährige Zuwachs stirbt nach Ende der Vegetationsperiode ab. Aus den älteren verholzten Trieben entwickelt sich im nächsten Jahr wieder frisches Grün. Weil die Blauraute je nach Art und Sorte relativ klein bleibt und oft kaum einen Meter hoch wird, eignet sie sich gut für Innenhöfe, kleine Gärten und Gefäße.

Urlaubsstimmung wie auf Hawaii

Auch der exotisch anmutende Garten-Eibisch (Hibiscus syriacus in Sorten) kann in Gefäße gepflanzt werden. Er wird etwa 1,5 bis 2 Meter hoch und bringt mit seinen großen, markanten Blüten tropisches Flair in den Garten oder – in einen ausreichend großen schönen Kübel gepflanzt – auf Balkon und Terrasse. Seine großen Trichterblüten erinnern an Pflanzen der Südsee. Doch anders als der Hibiscus, der auf Hawaii wächst, ist der Garten-Eibisch winterhart. Er blüht vom Sommer bis Ende September. Das Farbenspektrum reicht von Weiß über Rosa bis hin zu intensiven blauen und roten Farbtönen. Manche Blüten beeindrucken mit einem auffallenden „Auge“ – einem schönen, dunkleren Fleck in der Blütenmitte. Einige Hibiscus-Sorten haben gefüllte Blüten, die an gerüschte übergroße Nelkenblüten erinnern. Der Garteneibisch hat sehr interessante Staubgefäße, ähnlich wie der Hibsicus aus der Südsee: Sie sind zu einer Art Staubblattsäule zusammengewachsen und ragen weit aus der Blüte heraus.

Pontederia cordataLichteffekte im Halbschatten

Die Juli-Silberkerze (Cimicifuga racemosa) ist ein eindrucksvoller Sommerblüher aus dem Reich der Stauden. Sie hat lange Blütenstände mit zierlichen rahmweißen Einzelblüten. Die eleganten Blütentriebe werden etwa 170 Zentimeter hoch und erheben sich weit über das dekorative, dicht den Boden bedeckende Blattwerk. Diese Staude ist mit ihren hellen langen Blütenkerzen ideal, um dunklere Gartenbereiche zu beleben, denn sie eignet sich auch für halbschattige Standorte mit feuchtem Boden. Sie ist ursprünglich eine Waldrandpflanze und passt deshalb zum Beispiel gut zwischen lichte Bäume oder an die Nordseite eines Hauses.

Sommerliches für den Teich

Der Kalmus (Acorus calamus) ist eine interessante, wuchsfreudige Wasserpflanze, die ebenfalls im Sommer blüht. Im Juni und Juli bildet sich ein kolbenartiger grünlicher Blütenstand. Diese Pflanze wächst am Teichrand bis etwa 30 Zentimeter Wassertiefe und hat aromatisch riechende Rhizome. Mit diesen kriechenden Wurzelstöcken kann sie sich gut ausbreiten. Der Kalmus kommt ursprünglich aus Asien, gelangte aber schon im 16. Jahrhundert nach Europa. Wegen seines hohen Stickstoffbedarfs wird er auch zur Wasserreinigung eingesetzt. Besonders interessant ist die Sorte ‘Variegatus‘, denn die aufrechtstehenden Blätter haben schöne cremeweiße Streifen.

Wer den Sommer nutzt, um seinen Garten mit neuen Gehölzen oder Stauden zu bereichern, wird sicher manche ungewöhnliche Pflanze finden. Einige von ihnen sind mit ihrem eigenwilligen Wuchs, den interessanten Blättern oder außergewöhnlichen Blüten auch ideal, um Urlaubsflair in den Garten zu bringen.

 

 


 

Interessant zu wissen – rund um die Pflanzen des Monats Juli

Es gibt unzählige Hibiscus-Arten. Der ursprünglich aus China und Indien stammende Garten-Eibisch (Hibsicus syricacus), von dem es viele Sorten gibt, verträgt Frost und wird wegen seiner großen schönen Blüten gerne als Zierstrauch gepflanzt. In Südkorea gilt der Hibiscus syriacus wegen seiner großen Beliebtheit als Nationalblume. Eine andere Hibiscus-Art wurde zur Nationalblume Hawaiis und ist oft auf den typischen Hawaiihemden zu sehen. In Malaysia ist Hibiscus rosa-sinensis seit 1960 Nationalblume und eine rote Hibscusblüte ist auch auf dem Wappen des Landes abgebildet

Der Garten-Eibisch (Hibiscus syriacus in Sorten) blüht bis Ende September, also noch zu einer Zeit, zu der kaum mehr Pflanzen blühen. Diese schönen Spätsommerblüher sind als Nahrungsquelle für Insekten besonders wertvoll.

Die Juli-Silberkerze (Cimicifuga racemosa) stammt ursprünglich aus Nordamerika. Sie wurde dort früher von den Indianern als Heilpflanze genutzt, insbesondere bei Frauenleiden.

Der Kalmus (Acorus calamus) ähnelt mit seinen länglichen, schmalen Blättern der heimischen gelbblühenden Iris mit dem botanischen Namen Iris pseudacorus. Sie wächst wie der Kalmus an den Rändern von Gewässern. Ihr botanischer Name geht auf die Ähnlichkeit mit dem Kalmus zurück, denn pseudacorus heißt übersetzt „falscher Kalmus“.

Wasser macht einen Garten besonders interessant: Ein Teich, ein Sumpfbeet, ein Wasserlauf oder ein Quellstein bringen Abwechslung und zusätzliches Leben in den Garten. Außerdem vergrößert ein Teich den Garten optisch und lockt Tiere an. Vögel können in ihm baden. Frösche, Kröten und Molche finden hier neuen Lebensraum.

Die Wurzeln des Kalmus (Acorus calamus), der auch als Deutscher Ingwer bezeichnet wird, enthalten ätherische Öle und riechen aromatisch. Kalmus wird in Asien unter anderem als Gewürz genutzt und findet auch in der Heilkunde Verwendung.

Acorus calamus, der Kalmus, wächst am Rande von Gewässern und hat lange Blätter, die denen der Iris ähneln. Er wird auch gerne als Repositionspflanze verwendet, das heißt, er besitzt die Fähigkeit, Wasser zu reinigen.

 

 

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Colour your life - September 2012

Blau machen

September 2012 - Blau machenDie Farbe Blau ist in mehrfacher Hinsicht etwas Besonderes. Als beliebteste Farbe der Deutschen liegt sie in verschiedensten Umfragen konstant an erster Stelle. Überraschenderweise steht Blau sowohl bei Männern als auch bei Frauen ganz oben in der Liste der Lieblingsfarben. Blau begegnet uns als Farbe des Himmels jeden Tag in ganz verschiedenen Nuancen, vom kaum wahrnehmbaren Himmelsblau bis hin zu dem fast magisch anmutenden dunklen Farbton der Blauen Stunde, jener stimmungsvollen Zeit, die zwischen Sonnenuntergang und Dunkelheit liegt.

 

Blaue Vielfalt

 

Die „blaue Blume“ war eines der wichtigsten Symbole aus der Zeit der Romantik, basierend auf der Bedeutung, die Novalis ihr in seinem Roman Heinrich von Ofterdingen verlieh. Sie stand für die Ferne, für Hoffnung, Sehnsucht und das Streben nach Unerreichbarem. Doch Blau  ist auch eine ganz praktische Farbe. Sie kann kleinen Gärten optisch mehr Tiefe verleihen, zusammen mit Weiß wirkt sie sehr erfrischend und sie erinnert an die Weite des Himmels und des Meeres. Blau passt gut zu allen anderen Farben und ist insbesondere zusammen mit Rosen sehr eindrucksvoll, denn bei ihnen gibt es diese Blütenfarbe nicht. Ganz anders bei Rittersporn (Delphinium) und Immergrün (Vinca minor). Bei diesen Pflanzen ist Blau besonders stark verbreitet. So reicht das Spektrum der Blautöne beim imposanten Rittersporn vom zarten Hellblau bis hin zu tief dunkelblauen und violetten Tönen. Diese eindrucksvolle Staude hat lange Blütenkerzen. Wenn der Garten relativ klein ist und mannshohe Rittersporne zu mächtig wirken, lassen sich im großen Sortiment dieser Prachtstauden auch einige finden, die nur etwa einen Meter hoch werden. Es gibt auch Sorten, die weiß oder rosa blühen, doch es ist die Farbe des Himmels, die das Sortiment dominiert.

 

Blaue Windräder

 

Auch beim Immergrün ist die Farbe Blau vorherrschend. Dieser kleine, wintergrüne Bodendecker ist ideal für halbschattige bis schattige Standorte mit lockerem Boden. Das heimische Immergrün – Vinca minor – hat wie die meisten Sorten blaue Blüten. Sie bestehen aus fünf Blütenblättern und wirken wie kleine Windräder. Am besten ist es, eine der vielen Sorten zu pflanzen, denn sie sind langlebiger und blühfreudiger als die Art. Neben den vielen blau blühenden gibt es auch einige weiß oder violettrot blühende Sorten. Das eine oder andere Immergrün überrascht außerdem mit weiß- oder gelbgrünen Blättern.

 

Goldenes Laub und blaue Schoten

 

Die Farbe Blau hat im Garten vielfältige Erscheinungsformen, denn neben blauen Blüten gibt es auch blaue Früchte und Nadeln in bläulichem Ton. Besonders interessant und wenig bekannt ist der Blauschotenstrauch (Decaisnea fargesii). Dieser etwa drei bis fünf Meter hohe Strauch stammt aus China. Er gedeiht in hiesigen Breiten am besten an einem geschützten, sonnigen und warmen Standort, zum Beispiel in einem Innenhof. Aus den im Mai und Juni erscheinenden Blüten entwickeln sich im September dicke, bis etwa zehn Zentimeter lange Balgfrüchte. Ihre Form erinnert an die Schoten dicker Bohnen, doch sie sind nicht grün, sondern auffallend blau gefärbt. Auch das Herbstlaub des Blauschotenstrauches fällt auf, denn es leuchtet goldgelb.

 

Schönes Obst

 

Nicht nur Ziergehölze beeindrucken mit der Farbe Blau, auch bei einigen Obstgehölzen kommt diese Farbe vor. Die im August und September Herbst reifenden Pflaumen und Zwetschen haben oft eine blaue bis blauviolette Farbe. Häufig werden die Bezeichnungen Pflaume und Zwetsche gleichbedeutend benutzt, doch genau genommen sind die Zwetschen eine Unterkategorie der Pflaumen. Die Unterschiede sind manchmal kaum sichtbar. Allgemein kann gesagt werden, dass Pflaumen meist größer und rundlicher geformt sind, während Zwetschen eine eher ovale Form haben und eine markante Naht aufweisen. Direkt vom Baum gegessen schmecken sie alle sehr gut, doch als Kuchenbelag eignen sich Zwetschen besser, denn bei ihnen lösen sich die Steine leichter vom Fruchtfleisch. Wer nur für einen einzigen Obstbaum Platz hat, sollte bei der Auswahl auf eine selbstbefruchtende Sorte achten. Wenn die zur Verfügung stehende Fläche sehr klein ist, kann auch ein Säulenobstbaum gepflanzt werden. So gibt es selbst für kleinste Stadtgärten und Balkone Obstbäume, die ihre Umgebung im Frühjahr mit Blüten und im Herbst mit schönen, aromatischen und gesunden Früchten bereichern.

 

Farbe im Winter

 

Auch bei den Nadeln mancher Gehölze findet sich die Farbe Blau. Einige Nadelbäume haben blaugrüne oder blaugraue Schuppen oder Nadeln. Eine besondere Pflanzenschönheit ist die Blaue Mädchen-Kiefer (Pinus parviflora ‘Glauca‘).Weil sie, wie die meisten Nadelbäume, immergrün ist, bringt sie sogar im Winter Farbe in den Garten. Sie hat feine bläuliche Nadeln, die jeweils zu fünft zusammenstehen und stark gedreht sind. An den Enden der Triebe befinden sich besonders viele Nadeln, so dass ein pinselartiger Eindruck entsteht. Schon als junge Pflanze bildet diese Kiefernsorte viele dekorative Zapfen. Ihre außergewöhnliche, etwas unregelmäßige Wuchsform kommt am besten im Einzelstand zur Geltung.

 

Wer seinen Garten oder ein Beet so gestalten möchte, dass Blau dominiert, wird im Gartencenter oder in der Baumschule eine Fülle weiterer dazu passender Gehölze und Stauden finden.

 


 

Interessant zu wissen – rund um die Pflanzen des Monats September

 

Von der Zwangspause zum Blaumachen

Die Redewendung, dass jemand „blau macht“, wenn er den Unterricht schwänzt, nicht zur Arbeit geht oder sich um sonstige Pflichttermine drückt, stammt vermutlich aus dem Färbewesen: Früher wurden Stoffe mit dem aus Asien stammenden Indigo oder einem Farbstoff aus dem heimischen Färberwaid (Isatis tinctoria) blau gefärbt. Die blaue Farbe entstand jedoch erst durch Sauerstoffeinfluss, wenn die Stoffe in der Sonne trockneten. Während das Färben mit anderen Farben vergleichsweise schnell ging, dauerte dieser Teil des Färbeprozesses speziell für die blauen Stoffe zwei Tage. Solange die Stoffe zum Trocknen an den Leinen hingen, konnten keine anderen Stoffe gefärbt und getrocknet werden. Am Sonnabend wurden darum jene Stoffe auf die Leinen gehängt, die sich durch das Sonnenlicht blau färbten. Sonntag war ein freier Tag, doch auch am Montag  konnte nicht gearbeitet werden, weil der Blau gefärbte Stoff noch die Leinen blockierte. Somit mussten die Färber pausieren und „machten blau“.

 

Fahren mit unbekanntem Ziel

Der Begriff „Fahrt ins Blaue“ hat seinen Ursprung angeblich in jener Zeit, als noch häufig Flachs angebaut wurde, um aus seinen Fasern Leinen herzustellen. Diese Pflanze blüht blau und wurde früher zur Herstellung von Stoffen genutzt. Die „Fahrt ins Blaue“ soll demnach ursprünglich für Fahrten mit ungekanntem oder den Teilnehmern nicht genanntem Ziel in die Natur gestanden haben. Weil der Flachs aber nur für begrenzte Zeit blüht, gibt es auch andere Erklärungen für die „Fahrt ins Blaue“: Blau wurde früher nicht nur als präzise Farbbezeichnung genutzt, sondern war auch ein Begriff für etwas Nebelhaftes, Unabsehbares, Unklares oder Geheimnisvolles. Blau ist außerdem die Farbe der Ferne und der Weite. So könnte die „Fahrt ins Blaue“ auch auf diese Bedeutungen zurückgehen.

 

RitterspornHimmel und Sterne

Blaue Kleidung war im Mittelalter sehr beliebt. Blau war die Farbe des Himmels und auch die Farbe Gottes und seiner himmlischen Boten, der Engel. Einige Gemälde aus der Zeit zeigen Madonnen, deren blaue Kleidung in Bezug zum Blau des Himmels gesetzt wurde. Die Gottesmutter Maria wird oft mit blauer Kleidung dargestellt. Einen himmlischen Bezug stellte auch der Kaiser Heinrich II. mit seinem Gewand her, denn er trug einen wertvollen blauen Sternenmantel. Diesen halbkreisförmigen Umhang, auf dem sich kunstvolle goldfarbene Stickereien befanden, hatte er als Geschenk von einem Fürsten bekommen.

 

Delfinarium für den Garten

Blau, die Farbe des Himmels und des Wassers, wirkt beruhigend und entspannend. Die Farbe steht auch für Treue, Verantwortung und Freiheit. Besonders viele schöne Blautöne finden sich im großen Rittersporn-Sortiment (Delphinium). Der Gattungsname dieser imposanten Stauden geht auf das griechische Wort delphinion zurück. Es soll sich auf die Form der Blütenknospe beziehen, die manchen Betrachter an einen Delfin erinnert.

 

Kränze aus Immergrün

Die lateinische Bezeichnung Vinca für das Immergrün ist vom lateinischen „pervincere“ für „umwinden“ oder „Kränze binden“ abgeleitet. Dies geht darauf zurück, dass Mädchen früher zu Tanzveranstaltungen Kränze aus Immergrün gewunden haben, die sie als Schmuck trugen.

 

Rückschnitt

Der Rittersporn gehört zu den Stauden, die nach einem Rückschnitt ein zweites Mal blühen können. Wenn er direkt nach der Blüte zurückgeschnitten wird und gut mit Dünger versorgt ist, kann es sein, dass er im gleichen Jahr erneut blüht.

 

 

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Colour your life - November 2012

Betula jaquemontiiLichtblicke

Ohne Baumstämme geht gar nichts. Sie machen es erst möglich, dass die Krone eines Baumes mit dem lebensnotwendigen Wasser versorgt wird und dass die Blätter dem Licht möglichst gut ausgesetzt sind, damit sie Photosynthese betreiben können. Doch so wichtig ein kräftiger und gut gewachsener Baumstamm auch ist, es sind meistens die Baumkronen, die die Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Im Winter allerdings verschieben sich die Machtverhältnisse im Garten, denn dann ist zumindest bei den sommergrünen Laubgehölzen nur noch das Geäst der Baumkronen zu sehen. Jetzt wird ihre innere Struktur deutlich und auch die Baumstämme finden mehr Beachtung. Wer seinen Garten neu plant oder im Herbst um einige Gehölze erweitert, sollte deshalb daran denken, dass die Rinde im Winter besonders stark ins Auge fällt und zum Reiz eines winterlichen Gartens beiträgt. Sie kann zu einem regelrechten Lichtblick im Garten werden. Wer jetzt darauf achtet, wird in Parks und Gärten sicherlich manchen Baum sehen, der mit seiner Rinde auffällt. Auch die Gehölzexperten im Fachhandel können bei der Auswahl beraten und Bäume für einen Garten empfehlen, der sogar im Winter einiges zu bieten hat. Manchmal ist die außergewöhnliche Färbung der Rinde erst bei älteren Bäumen deutlich, so dass sich fachkundige Beratung bei der Auswahl lohnt.

 

Weißstämmige Birken

Besonders in der großen Gruppe der Birken finden sich Arten und Sorten mit markanter heller Rinde. Die der heimischen Weiß- oder Sand-Birke (Betula pendula) ist auffallend hell, die Gold- oder Ermans-Birke (Betula ermanii) hat eine rosafarbene bis cremeweiße Rinde, die Papier-Birke (Betula papyrifera) hat als junger Baum rotbraune Triebe, die später strahlend weiß sind und die Weißrindige Himalaja-Birke (Betula utilis ‘Doorenbos‘) besitzt eine helle Rinde, die sich in dünnen Streifen vom Stamm abrollt. Die helle Farbe macht diese Birken zu wahren Lichtblicken im Nebelmonat November und auch später an tristen Wintertagen.

 

PlatanusGehölze mit Leuchtkraft

Gelbnadelige Scheinzypressen (Chamaecyparis) sind ebenfalls besondere Lichtblicke in der kalten Jahreszeit. Die Scheinzypressen gehören zu den Nadelbäumen, doch anders als Tannen oder Fichten sehen ihre Nadeln manchmal eher wie Schuppen aus. Die Formenvielfalt in dieser Pflanzengruppe ist sehr groß, es gibt Sorten wie die Gelbe Fadenzypresse (Chamaecyparis pisifera ‘Filifera Aurea Nana‘), die sehr langsam wachsen und als alte Pflanzen nur etwa eineinhalb Meter hoch werden. Die Sorte ‘Sungold‘ hat ebenfalls fadenförmige überhängende Zweige und erreicht nur etwa einen Meter Höhe. Andere Scheinzypressen wachsen breit kegelförmig und werden mehrere Meter hoch. Die gelben Scheinzypressen sind interessante Partner für dunkellaubige Gehölze, weil so auffallende Farbkontraste entstehen, auch im Winter, wenn leuchtende Farben in Gärten eher selten zu sehen sind. Kleine und langsam wachsende Scheinzypressen können auch in Gefäße gepflanzt werden, die höheren Sorten eignen sich unter anderem für ganzjährig blickdichte Hecken.

 

Weißbunt bis Rosa

Kletter-Spindelsträucher (Euonymus fortunei in Sorten) sind ebenfalls für Lichtblicke im winterlichen Garten prädestiniert. Die Sträucher sind immergrün und manche haben so-gar mehrfarbige gelbgrüne oder weißgrüne kleine Blätter. Weil die Pflanzen je nach Sorte sehr niedrig bleiben oder aber an Wänden hochwachsen, sind sie für kleine Gärten gut geeignet. Sie können sogar in Kästen oder Kübel wachsen und bringen so Lichtreflexe auf den winterlichen Balkon. Eine schöne weißbunte Sorte ist ‘Emerald Gaiety‘. Die kleinen, nur wenige Zentimeter langen Blätter sind am Rand weiß gefärbt. Im Herbst durchlaufen die Blätter eine überraschende Verwandlung. Dann ist dieser wenige Millimeter breite Rand rosa überlaufen. Euonymus ‘Emerald Gaiety‘ wächst kriechend und kann auf größeren Flächen auch bis etwa 30 Zentimeter hohe Matten bilden. Im Hausgarten wird man ihn jedoch eher als niedrigen Bodendecker verwenden oder als Kletterpflanze nutzen, denn er kann an Bäumen oder Mauern bis etwa zwei Meter hoch klettern.

 

Wenig bekannter Kletterer

Das Immergrüne Geißblatt (Lonicera henryi) ist ein anderer ganzjährig interessanter Kletterer. Diese wenig bekannte Pflanze kann vier bis sechs Meter hoch werden, unter günstigen Bedingungen sogar noch höher. Die etwa zwei Zentimeter langen Blüten ähneln denen der bekannteren sommergrünen Geißblattarten. Sie sind gelblich bis rötlich und erscheinen im Juni und Juli. Die länglichen Blätter stehen einander an den Stängeln paarweise gegenüber. Weil die Pflanze immergrün ist, empfiehlt sich ein vor austrocknendem Ostwind geschützter Standort.

 

Acer griseumSonne am Stiel

Auch die Weidenblättrige Sonnenblume (Helianthus salicifolius) ist ein Lichtblick in einer Zeit, in der der Garten nur noch wenig leuchtende Farben zu bieten hat. Diese Sonnenblume gehört zu den Stauden und ist folglich mehrjährig, anders als die aus Samen herangezogenen einjährigen Sonnenblumen. Ihre gelben Blüten haben einen Durchmesser von etwa fünf Zentimetern. Sie erscheinen je nach Region im Oktober und November an mehr als mannshohen Stängeln. Die Blätter sind schmal und erinnern an die Blätter von Weidenbäumen – daher auch der Name. Die besondere Form des Blattwerks macht diese imposanten Stauden auch ohne Blüten interessant. Mit ihrem filigranen Wuchs sind sie ideal, um Staudenbeete aufzulockern oder für interessante Kombinationen mit Gräsern. So gibt es durchaus Pflanzen, die dazu beitragen, dass der Garten auch im November noch interessante Impressionen bietet.

 


 

Interessant zu wissen – rund um die Pflanzen des Monats November

Wenn Scheinzypressen oder andere kleine immergrüne Gehölze in Gefäßen wachsen, sollte man sie im Winter an frostfreien Tagen gelegentlich gießen. Weil sie immergrün sind, verdunsten sie auch in der kalten Jahreszeit Wasser über ihre Nadeln oder Blätter. Viele Schäden an immergrünen Kübelpflanzen sind somit oft nicht die Folge von Erfrierungen, sondern von Wassermangel.


Schön und nützlich: Die weiße Rinde schützt die Birken vor zu starker Sonneneinstrahlung, weil sie die Strahlen reflektiert. Aus dem Grund wird manchmal auch die Rinde von Obstbäumen gekalkt. Die weiße Farbe führt dazu, dass sich die Stämme nicht zu sehr aufheizen. Die hohen Temperaturunterschiede zwischen nächtlichem Frost und sehr starker Erwärmung am Tage könnte sonst zu Rindenschäden führen.


Birken sind wahre Überlebenskünstler. Ihr Lebensraum reicht bis in arktische Gebiete und viele Birken gelten wegen ihrer Anspruchslosigkeit auch als Pionierpflanzen. Sie können pflanzenfreie Flächen relativ gut und schnell besiedeln. Früher wurde die Rinde dieser Bäume zum Schreiben benutzt. Sie war preiswerter als Pergament, hielt jedoch nicht so lange. Deshalb sind alte Schriften aus dem Mittelalter nur auf Pergament erhalten geblieben.

 


 

Kurz noch eine allgemeine Information zu dieser Kampagne. "Colour your life" ist eine deutsch-niederländische Kooperation, die seit November 2009 drei Jahre lang von der Europäischen Union gefördert wird. Sie wird vom Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau e. V. (BGL) und der Plant Publicity Holland (PPH) gemeinsam getragen. "Colour your life" ist eine Weiterentwicklung der Initiativen "Der Garten bewegt mich" und "Pflanzen des Monats". Weitere Informationen finden Sie auf der Website www.colour-your-life.de.

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Colour your life - Dezember 2010

Grüne Aussichten

Das Colour-your-Life-Thema für den Dezember heißt „Grüne Aussichten“, denn auch wenn viele Bäume jetzt keine Blätter mehr tragen, kann der Blick auf den Garten im Winter durchaus ein Blick ins Grüne sein. Wer im Winter an Nadelbäume denkt, sieht wahrscheinlich zuerst Tannen oder Fichten mit ihren nadelartigen Blättern vor seinem inneren Auge.

Abies koreana

Doch zur großen Gruppe der Nadelgehölze gehören auch Pflanzen, die wie die Scheinzypressen (Chamaecyparis) und Lebensbäume (Thuja) schuppenförmige Blätter haben. Scheinzypressen und Lebensbäume werden gerne als immergrüne, dichte Heckenpflanzen verwendet, sie bieten aber auch viele Möglichkeiten für eine interessante Gartengestaltung, denn ihre Farben variieren und sie haben oft sehr ausdrucksstarke Wuchsformen. Manche dieser Nadelgehölze bilden markante, dichte Kegel oder Säulen, andere bleiben relativ klein und wachsen kugelförmig.

Platycladus orientalis

Dazu kommen außergewöhnliche botanische Kostbarkeiten wie die Zwerg-Muschelzypresse (Chamaecyparis obtusa ‘Nana Gracilis‘) oder die Gelbe Fadenzypresse (Chamaecyparis pisifera ‘Filifera Aurea Nana‘). Beide wachsen sehr langsam und sind deshalb echte Schmuckstücke zum Beispiel für kleine Gärten, Gräber, Innenhöfe oder große Pflanzgefäße. Die Muschelzypresse hat auf einzigartige Weise gedrehte und gewellte Zweiglein, die mit ihrer interessanten Form tatsächlich an Muscheln erinnern. Die Gelbe Fadenzypresse überrascht mit fadenförmig überhängenden, zierlichen Zweigen und leuchtet auch im Winter goldgelb.

Viele Farbnuancen

Formenreich ist auch die große Gruppe der Eiben (Taxus), deren Wuchs von schlanken Säulen über locker und breitbuschig wachsende Sorten bis hin zur bodendeckend wachsenden Kissen-Eibe (Taxus baccata ‘Repandens‘) reicht. Eiben sind sehr schnittverträglich. Das macht sie zu guten Heckenpflanzen und auch zu ausgezeichneten Formgehölzen, die zum Beispiel als immergrüne Kegel, Kugeln oder Gartenbonsais erhältlich sind. Immergrün heißt jedoch auch bei Eiben nicht immer grün, denn ihr Farbenspektrum umfasst auch viele Gelbtöne.
Manche immergrünen Gehölze tragen auch mit bläulichen oder silbrigen Nadeln zur farblichen Vielfalt im Garten bei. Einige Fichten beispielsweise haben schöne, silbrig-blaue bis stahlblaue Nadeln. Bläuliche Nuancen finden sich auch bei verschiedenen Scheinzypressen und Atlas-Zedern (Cedrus-atlantica-Sorten). Die große Gruppe der Wacholder bereichert den Garten ebenfalls mit vielen Blautönen, zusätzlich zu den verschiedenen grünen und gelben Nuancen. Dazu kommt bei diesen Nadelgehölzen eine beachtliche Formenvielfalt, denn neben säulenförmigen Wacholdern gibt es unter anderem auch breitbuschig oder bodendeckend wachsende Sorten. Einige eignen sich gut für Gefäße und sorgen so dafür, dass auch Balkon und Terrasse im Winter Farbe zeigen. Der Blaue Zwergwacholder (Juniperus squamata ‘Blue Star’) zum Beispiel ist eine langsam wachsende Schönheit mit silberblauen Nadeln. Er wächst dichtbuschig, während der Blaue Teppichwacholder ‘Blue Carpet‘ den Boden dicht bedeckt.

Blättervielfalt

Wer immergrüne Laubgehölze in die Gartengestaltung einbezieht, macht seinen winterlichen Garten noch interessanter. Mit ihren unterschiedlichen Blattformen und -größen tragen sie zur Vielfalt im winterlichen Garten bei. Einige immergrüne Laubgehölze bieten mit ihren Blättern außerdem ein interessantes Farbenspiel wie zum Beispiel die Traubenheide (Leucothoe), ein anmutiger kleiner, immergrüner Strauch, je nach Sorte mit einem schönen rötlichen Austrieb im Frühjahr. Die festen, ledrigen Blätter färben sich später im Jahr grün und im Herbst wieder rötlich. Weil die Pflanzen immergrün sind, schmücken sie den Garten auch im Winter mit ihren dunkelroten, glänzenden Blättern. Der Name Traubenheide geht zurück auf die weißen Blüten, die im Frühling erscheinen und bis etwa 6 Zentimeter lange Blütentrauben bilden.

Immergrüne auch für Balkon und Terrasse

Während die Traubenheide relativ klein bleibt und manche Sorten nur bis einen halben Meter hoch werden, kann die Glanzmispel (Photinia) deutlich höher werden. Sie ist ebenfalls immergrün. Je nach Region ist ein geschützter Standort empfehlenswert. Die Sorte ‘Red Robin‘ hat glänzend grüne, bis 15 Zentimeter lange Blätter. Die neu austreibenden Blätter dieses 1,5 bis 3 Meter hohen Zierstrauches leuchten rot und bilden einen schönen Kontrast zu den grünen Blättern. ‘Little Red Robin‘ bleibt kleiner und kann in einem großen Topf auch Balkon und Terrasse verschönern. Die Fruchtskimmien (Skimmia-japonica-Sorten) eignen sich ebenfalls gut für Gefäße und beleben so im Winter den Balkon, die Terrasse oder den Hauseingang. Sie haben den ganzen Winter über leuchtend rote Beeren. Die Fruchtskimmie ist mit ihren immergrünen Blättern und den roten Beeren sehr schön in vorweihnachtlichen Pflanzenarrangements. Sie ist auch, vielleicht sogar mit Bändern oder Schleifen in festlichem Rot geschmückt, ein schönes Geschenk in der Winterzeit.

 


 

Interessant zu wissen – rund um die Pflanzen des Monats Dezember

Konifere bedeutet übersetzt „Zapfenträger“. Der Name bezieht sich darauf, dass die meisten Nadelgehölze Zapfen tragen, in denen sich die Samen befinden.

Aufgrund der Struktur ihrer Nadeln und Zweige sind viele Koniferen besonders effektiv in der Filterung von Feinstaub aus der (Stadt-)Luft. Auch die Tatsache, dass Nadelgehölze immergrün sind, macht sie besonders wirkungsstark.

Pinus

Fast alle Nadelbäume sind immergrün. Sie sind deshalb ideal, um einem Garten auch im Winter Struktur und Farbe zu geben. Es gibt aber Ausnahmen wie die Lärche (Larix), denn sie wirft ihre Nadeln im Herbst ab. Dafür entschädigt sie aber mit einer weithin sichtbaren, leuchtend gelben Herbstfärbung.

Der botanische Gattungsname der Glanzmispeln – Photinia – geht auf das griechische Wort photeinos zurück. Es bedeutet „glänzend“. Diese Bezeichnung bezieht sich, genauso wie der deutsche Name, auf die oft glänzenden Blätter dieser Pflanzen.

Der botanische Name Leucothoe für die anmutige und immergrüne Traubenheide geht wahrscheinlich auf eine griechische Göttin zurück. Leukothea, die Weiße Göttin genannt, war eine Meeresgöttin. Sie schützte die Seefahrer vor den Gefahren des Meeres. Vielleicht wurde die Traubenheide wegen ihrer weißen Blüten nach dieser Göttin benannt.

Manche Skimmien sind zweihäusig, das heißt, dass es männliche und weibliche Pflanzen gibt. Nur die weiblichen Pflanzen tragen Früchte. Wer Skimmien in der kalten Jahreszeit kauft, ist auf der sicheren Seite, denn dann sind die fruchttragenden Pflanzen sofort erkennbar.

 

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Colour your life - August 2012

Urlaub auf der Terrasse

Blau machen

Die Farbe Blau ist in mehrfacher Hinsicht etwas Besonderes. Als beliebteste Farbe der Deutschen liegt sie in verschiedensten Umfragen konstant an erster Stelle. Überraschenderweise steht Blau sowohl bei Männern als auch bei Frauen ganz oben in der Liste der Lieblingsfarben. Blau begegnet uns als Farbe des Himmels jeden Tag in ganz verschiedenen Nuancen, vom kaum wahrnehmbaren Himmelsblau bis hin zu dem fast magisch anmutenden dunklen Farbton der Blauen Stunde, jener stimmungsvollen Zeit, die zwischen Sonnenuntergang und Dunkelheit liegt. Das Colour-your-Life-Thema für den September heißt „Blau machen“, denn auch im Garten hat die Farbe Blau einiges zu bieten.

Blaue Vielfalt

Die „blaue Blume“ war eines der wichtigsten Symbole aus der Zeit der Romantik, basierend auf der Bedeutung, die Novalis ihr in seinem Roman Heinrich von Ofterdingen verlieh. Sie stand für die Ferne, für Hoffnung, Sehnsucht und das Streben nach Unerreichbarem. Doch Blau  ist auch eine ganz praktische Farbe. Sie kann kleinen Gärten optisch mehr Tiefe verleihen, zusammen mit Weiß wirkt sie sehr erfrischend und sie erinnert an die Weite des Himmels und des Meeres. Blau passt gut zu allen anderen Farben und ist insbesondere zusammen mit Rosen sehr eindrucksvoll, denn bei ihnen gibt es diese Blütenfarbe nicht. Ganz anders bei Rittersporn (Delphinium) und Immergrün (Vinca minor). Bei diesen Pflanzen ist Blau besonders stark verbreitet. So reicht das Spektrum der Blautöne beim imposanten Rittersporn vom zarten Hellblau bis hin zu tief dunkelblauen und violetten Tönen. Diese eindrucksvolle Staude hat lange Blütenkerzen. Wenn der Garten relativ klein ist und mannshohe Rittersporne zu mächtig wirken, lassen sich im großen Sortiment dieser Prachtstauden auch einige finden, die nur etwa einen Meter hoch werden. Es gibt auch Sorten, die weiß oder rosa blühen, doch es ist die Farbe des Himmels, die das Sortiment dominiert.

Blaue Windräder

Auch beim Immergrün ist die Farbe Blau vorherrschend. Dieser kleine, wintergrüne Bodendecker ist ideal für halbschattige bis schattige Standorte mit lockerem Boden. Das heimische Immergrün – Vinca minor – hat wie die meisten Sorten blaue Blüten. Sie bestehen aus fünf Blütenblättern und wirken wie kleine Windräder. Am besten ist es, eine der vielen Sorten zu pflanzen, denn sie sind langlebiger und blühfreudiger als die Art. Neben den vielen blau blühenden gibt es auch einige weiß oder violettrot blühende Sorten. Das eine oder andere Immergrün überrascht außerdem mit weiß- oder gelbgrünen Blättern.

Goldenes Laub und blaue Schoten

Die Farbe Blau hat im Garten vielfältige Erscheinungsformen, denn neben blauen Blüten gibt es auch blaue Früchte und Nadeln in bläulichem Ton. Besonders interessant und wenig bekannt ist der Blauschotenstrauch (Decaisnea fargesii). Dieser etwa drei bis fünf Meter hohe Strauch stammt aus China. Er gedeiht in hiesigen Breiten am besten an einem geschützten, sonnigen und warmen Standort, zum Beispiel in einem Innenhof. Aus den im Mai und Juni erscheinenden Blüten entwickeln sich im September dicke, bis etwa zehn Zentimeter lange Balgfrüchte. Ihre Form erinnert an die Schoten dicker Bohnen, doch sie sind nicht grün, sondern auffallend blau gefärbt. Auch das Herbstlaub des Blauschotenstrauches fällt auf, denn es leuchtet goldgelb.

Schönes Obst

Nicht nur Ziergehölze beeindrucken mit der Farbe Blau, auch bei einigen Obstgehölzen kommt diese Farbe vor. Die im August und September Herbst reifenden Pflaumen und Zwetschen haben oft eine blaue bis blauviolette Farbe. Häufig werden die Bezeichnungen Pflaume und Zwetsche gleichbedeutend benutzt, doch genau genommen sind die Zwetschen eine Unterkategorie der Pflaumen. Die Unterschiede sind manchmal kaum sichtbar. Allgemein kann gesagt werden, dass Pflaumen meist größer und rundlicher geformt sind, während Zwetschen eine eher ovale Form haben und eine markante Naht aufweisen. Direkt vom Baum gegessen schmecken sie alle sehr gut, doch als Kuchenbelag eignen sich Zwetschen besser, denn bei ihnen lösen sich die Steine leichter vom Fruchtfleisch. Wer nur für einen einzigen Obstbaum Platz hat, sollte bei der Auswahl auf eine selbstbefruchtende Sorte achten. Wenn die zur Verfügung stehende Fläche sehr klein ist, kann auch ein Säulenobstbaum gepflanzt werden. So gibt es selbst für kleinste Stadtgärten und Balkone Obstbäume, die ihre Umgebung im Frühjahr mit Blüten und im Herbst mit schönen, aromatischen und gesunden Früchten bereichern.

Farbe im Winter

Auch bei den Nadeln mancher Gehölze findet sich die Farbe Blau. Einige Nadelbäume haben blaugrüne oder blaugraue Schuppen oder Nadeln. Eine besondere Pflanzenschönheit ist die Blaue Mädchen-Kiefer (Pinus parviflora ‘Glauca‘).Weil sie, wie die meisten Nadelbäume, immergrün ist, bringt sie sogar im Winter Farbe in den Garten. Sie hat feine bläuliche Nadeln, die jeweils zu fünft zusammenstehen und stark gedreht sind. An den Enden der Triebe befinden sich besonders viele Nadeln, so dass ein pinselartiger Eindruck entsteht. Schon als junge Pflanze bildet diese Kiefernsorte viele dekorative Zapfen. Ihre außergewöhnliche, etwas unregelmäßige Wuchsform kommt am besten im Einzelstand zur Geltung.

Wer seinen Garten oder ein Beet so gestalten möchte, dass Blau dominiert, wird im Gartencenter oder in der Baumschule eine Fülle weiterer dazu passender Gehölze und Stauden finden.

 



 

Interessant zu wissen – rund um die Pflanzen des Monats September

Die Redewendung, dass jemand „blau macht“, wenn er den Unterricht schwänzt, nicht zur Arbeit geht oder sich um sonstige Pflichttermine drückt, stammt vermutlich aus dem Färbewesen: Früher wurden Stoffe mit dem aus Asien stammenden Indigo oder einem Farbstoff aus dem heimischen Färberwaid (Isatis tinctoria) blau gefärbt. Die blaue Farbe entstand jedoch erst durch Sauerstoffeinfluss, wenn die Stoffe in der Sonne trockneten. Während das Färben mit anderen Farben vergleichsweise schnell ging, dauerte dieser Teil des Färbeprozesses speziell für die blauen Stoffe zwei Tage. Solange die Stoffe zum Trocknen an den Leinen hingen, konnten keine anderen Stoffe gefärbt und getrocknet werden. Am Sonnabend wurden darum jene Stoffe auf die Leinen gehängt, die sich durch das Sonnenlicht blau färbten. Sonntag war ein freier Tag, doch auch am Montag  konnte nicht gearbeitet werden, weil der Blau gefärbte Stoff noch die Leinen blockierte. Somit mussten die Färber pausieren und „machten blau“.

Der Begriff „Fahrt ins Blaue“ hat seinen Ursprung angeblich in jener Zeit, als noch häufig Flachs angebaut wurde, um aus seinen Fasern Leinen herzustellen. Diese Pflanze blüht blau und wurde früher zur Herstellung von Stoffen genutzt. Die „Fahrt ins Blaue“ soll demnach ursprünglich für Fahrten mit ungekanntem oder den Teilnehmern nicht genanntem Ziel in die Natur gestanden haben. Weil der Flachs aber nur für begrenzte Zeit blüht, gibt es auch andere Erklärungen für die „Fahrt ins Blaue“: Blau wurde früher nicht nur als präzise Farbbezeichnung genutzt, sondern war auch ein Begriff für etwas Nebelhaftes, Unabsehbares, Unklares oder Geheimnisvolles. Blau ist außerdem die Farbe der Ferne und der Weite. So könnte die „Fahrt ins Blaue“ auch auf diese Bedeutungen zurückgehen.

Blaue Kleidung war im Mittelalter sehr beliebt. Blau war die Farbe des Himmels und auch die Farbe Gottes und seiner himmlischen Boten, der Engel. Einige Gemälde aus der Zeit zeigen Madonnen, deren blaue Kleidung in Bezug zum Blau des Himmels gesetzt wurde. Die Gottesmutter Maria wird oft mit blauer Kleidung dargestellt. Einen himmlischen Bezug stellte auch der Kaiser Heinrich II. mit seinem Gewand her, denn er trug einen wertvollen blauen Sternenmantel. Diesen halbkreisförmigen Umhang, auf dem sich kunstvolle goldfarbene Stickereien befanden, hatte er als Geschenk von einem Fürsten bekommen.

Blau, die Farbe des Himmels und des Wassers, wirkt beruhigend und entspannend. Die Farbe steht auch für Treue, Verantwortung und Freiheit. Besonders viele schöne Blautöne finden sich im großen Rittersporn-Sortiment (Delphinium). Der Gattungsname dieser imposanten Stauden geht auf das griechische Wort delphinion zurück. Es soll sich auf die Form der Blütenknospe beziehen, die manchen Betrachter an einen Delfin erinnert.

Die lateinische Bezeichnung Vinca für das Immergrün ist vom lateinischen „pervincere“ für „umwinden“ oder „Kränze binden“ abgeleitet. Dies geht darauf zurück, dass Mädchen früher zu Tanzveranstaltungen Kränze aus Immergrün gewunden haben, die sie als Schmuck trugen.

Der Rittersporn gehört zu den Stauden, die nach einem Rückschnitt ein zweites Mal blühen können. Wenn er direkt nach der Blüte zurückgeschnitten wird und gut mit Dünger versorgt ist, kann es sein, dass er im gleichen Jahr erneut blüht.

 

 

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Colour your life - Oktober 2012

Colour your lifeBunter Herbst

Der Herbst ist für viele Gartenbesitzer eine besonders schöne Zeit. Ein gut und abwechslungsreich geplanter Garten bietet dann eine Fülle an Erfahrungen – bei der Ernte von eigenem Obst, beim Staunen über die prachtvollen Herbstfarben oder beim Entdecken später Blüten. Dies alles trägt dazu bei, dass sich der Garten jetzt erneut von einer besonders eindrucksvollen Seite zeigt. Darum heißt das Colour-your-Life-Thema für den Oktober auch Bunter Herbst. Der Herbst ist nicht nur die Zeit der Ernte, sondern auch die ideale Pflanzzeit für viele Gehölze und Stauden. Spät blühende Stauden im Topf wie zum Beispiel die filigranen Herbst-Anemonen (Anemone japonica) bieten sofort Farbeffekte. Diese anmutigen Stauden blühen weiß, rosa oder rot. Die Blütenblätter umgeben eine leuchtend gelb gefärbte Mitte. Mit ihren bis zu einem Meter langen, zierlichen Stielen und den dünnen Blütenblättern wiegen sich die eleganten Herbst-Anemonen im leichtesten Windhauch und machen das Beet zu einer Bühne. Beliebt sind auch Ziergräser, die ebenso wie die grazilen Herbstanemonen mit ihrem anmutigen Wuchs erfreuen und ein Gefühl von Leichtigkeit in den Garten bringen. Mit ihnen können auch ohne großen Aufwand stimmungsvolle Herbstimpressionen auf Balkon und Terrasse entstehen.

Eindrucksvolle Herbstfarben

Die prachtvolle Herbstfärbung vieler Gehölze ist die Folge einer klugen Strategie von Mutter Natur. Viele Bäume werfen im Herbst ihre Blätter ab. Sie würden sonst im Winter vertrocknen, wenn kein Wasser aus dem gefrorenen Boden nachgeliefert werden kann. Damit möglichst viele wichtige Nährstoffe aus den Blättern im nächsten Jahr wieder zur Verfügung stehen, werden sie den Blättern entzogen und ins Holz verlagert. Dabei wird auch der grüne Blattfarbstoff Chlorophyll abgebaut. Nach diesem Abbauprozess werden in den Blättern andere Farbpigmente sichtbar, die zur besonderen Farbenpracht des Herbstes beitragen. Eindrucksvoll sind dann zum Beispiel die Blätter des Korkflügelstrauches (Euonymus alatus), des Fächerblattbaumes (Ginkgo), der Linde (Tilia), des Wilden Weins (Parthenocissus) und des Glanzblattstrauches (Photinia villosa). Die Farbenvielfalt der Ahorne ist im Herbst ebenfalls faszinierend und reicht von leuchtenden Gelb- und Orangetönen bis hin zu tiefen Rot- und Purpurtönen. Der Zucker-Ahorn (Acer saccharum) ist ein besonders eindrucksvoller Herbstfärber. Dieser Ahorn stammt aus dem östlichen Nordamerika, wo der Herbst ganze Regionen in ein leuchtendes Farbenmeer verwandelt, wenn sich dort die Blätter vieler Laubbäume feurig orange bis rot färben – ein Schauspiel, das auch viele Touristen anlockt. Das kann der Zucker-Ahorn auch hier und uns so ein Gefühl von Indian Summer im eigenen Garten vermitteln.

Acer palmatum
Foto: PdM. – Ein gut und abwechslungsreich geplanter Garten bietet im Herbst eine Fülle an Erfahrungen – bei der Ernte von eigenem Obst, beim Entdecken später Blüten oder beim Staunen über die prachtvollen Herbstfarben von Ahornen und anderen schönen Gehölzen. Ihre Farbenvielfalt im Herbst ist faszinierend und reicht von leuchtenden Gelb- und Orangetönen bis hin zu tiefen Rot- und Purpurtönen.

Eine Besonderheit im Herbstgarten sind auch viele Hartriegel (Cornus-Sorten). Zu den außergewöhnlichen Gartenschätzen gehören zum Beispiel die Blumen-Hartriegel (Cornus kousa), von denen es auch verschiedene schöne Sorten gibt. Die Zweige sind etagenartig angeordnet und setzen dadurch im Garten interessante horizontale Akzente. Im Mai und Juni erscheinen die kleinen Blüten, die von großen, auffallenden Hochblättern umgeben sind. Diese weißen oder rosafarbenen Blätter sehen aus wie Blütenblätter, doch aus botanischer Sicht gehören sie nicht zur Blüte. Aus den kleinen Blüten entwickeln sich später dekorative rosarote Früchte, deren Form an Himbeeren erinnert. Die Blätter dieser Hartriegel färben sich im Herbst leuchtend rot. Auch viele andere Hartriegel haben eine beeindruckende Herbstfärbung. Es lohnt sich darum, sich im Fachhandel bei der Auswahl beraten zu lassen, um so die für den jeweiligen Standort am besten geeignete Sorte zu finden.

Kletterer im Herbstkleid

Der Scharfzähnige Strahlengriffel (Actinidia arguta), auch Kleinfruchtige Kiwi genannt, ist eine Kletterpflanze mit einer auffallenden Herbstfärbung. Er kann mit einer Kletterhilfe an einem warmen und sonnigen Standort durchaus bis zu sieben Meter hoch werden. Dieser Kletterer hat schön geformte, dunkelgrüne Blätter mit roten Blattstielen. Im Herbst färben sich die Blätter leuchtend gelb. Er ist mit jener Pflanze verwandt, von der die handelsüblichen Kiwi geerntet werden, doch die Früchte des Scharfzähnigen Strahlengriffels sind nur etwa so groß wie Stachelbeeren. Sie schmecken süß und sind Vitamin-C-reich. Die Pflanzen sind zumeist zweihäusig, das heißt sie haben entweder männliche oder weibliche Blüten. Damit Früchte gebildet werden, sollte man darum sowohl eine männliche als auch eine weibliche Pflanze im Garten haben. Wer eine selbstfruchtbare Sorte pflanzt, kann mit einer zusätzlichen männlichen Pflanze als Partner den Fruchtertrag erhöhen. Auch die Früchte der Garten- oder Kultur-Heidelbeeren (Vaccinium corymbosum) sind lecker und gesund. Die je nach Sorte hell- bis schwarzblauen Beeren reifen ab September. Diese Heidelbeersträucher werden etwa einen bis zwei Meter hoch und benötigen einen humosen, sauren Boden. Im Herbst beeindrucken sie mit leuchtend gelben bis orangeroten Blättern. So gibt es eine Vielzahl interessanter Gehölze und auch Stauden, die dazu beitragen, dass sich der Herbst auch im eigenen Garten von einer wahrhaft bunten Seite zeigen kann.

 

 



 

Interessant zu wissen – rund um die Pflanzen des Monats Oktober

Die Farbveränderung vieler sommergrüner Gehölze entsteht durch die Vorbereitung auf die kalten Wintermonate. Der herbstliche Laubfall ist ein Schutz vor Trocken- oder Kälteschäden. Nadelbäume sind meistens immergrün, denn ihre Nadeln sind besser gegen tiefe Temperaturen geschützt: Sie haben im Gegensatz zu den Blättern der sommergrünen Laubgehölze eine vergleichsweise kleine Blattoberfläche. Außerdem besitzen sie eine dicke, schützende Wachsschicht. Diese beiden Eigenschaften tragen dazu bei, die Verdunstung zu verringern. Die sommergrünen Laubgehölze würden im Winter wegen der im Allgemeinen größeren Blätter viel zu viel Wasser verdunsten. Bei gefrorenem Boden könnte dieser Wasserverlust nicht ausgeglichen werden. Die Blätter würden absterben und damit würden auch die Pflanzen langsam durch den Wassermangel vertrocknen. Um das zu vermeiden, werfen viele Gehölze ihre Blätter rechtzeitig vor dem Winter ab.

Euonymus alatus
Foto: PdM. – Die prachtvolle Herbstfärbung vieler Gehölze ist die Folge einer klugen Strategie von Mutter Natur. Ein eindrucksvoller Herbstfärber ist zum Beispiel der Korkflügelstrauch (Euonymus alatus).

Die Herbstfärbung kann von Jahr zu Jahr variieren, denn die Intensität der Farben hat oft mit der Witterung zu tun. Sonnige warme Tage und kühle Nächte verstärken häufig die Ausprägung der Farben. In den waldreichen Gebieten an der Ostküste Nordamerikas sind die Herbstfarben besonders eindrucksvoll. Sie machen diesen Teil des Landes während des „Indian Summers“ zu einem Touristenmagneten. Mit dem Begriff „Indian Summer“ wird eine warme und sonnige Phase im Herbst bezeichnet, ähnlich dem „Altweibersommer“, in der sich der Herbst für einige Zeit noch fast sommerlich gibt. In den mitteleuropäischen Wäldern ist die Farbveränderung der Gehölze nicht so ausgeprägt wie in Nordamerika. In den dortigen Wäldern ist die Farbenpracht größer, weil die Artenvielfalt höher ist. In Europa wurden während der Eiszeiten viele Gehölzarten verdrängt, in Nordamerika hatten die Bäume dagegen bessere Überlebenschancen, denn die Rocky Mountains verlaufen von Nord nach Süd. Dadurch konnten die Pflanzen den aus dem Norden heranrückenden Eismassen ausweichen. In Europa war das nicht möglich, denn die Gebirge, wie zum Beispiel die Alpen und die Pyrenäen, verlaufen in Ost-West-Richtung. So war hier vielen Gehölzen der Weg in den rettenden wärmeren Süden versperrt.

Viele Ahornarten haben markante, handförmig gelappte Blätter. Ein solches gelapptes Ahornblatt ist auch auf der Flagge Kanadas abgebildet. Der berühmte Ahorn-Sirup wird aus dem in Kanada wachsenden Zucker-Ahorn (Acer saccharum) gewonnen. Aus dem zuckerhaltigen Pflanzensaft entsteht durch Kochen dickflüssiger Sirup, der sich gut zum Süßen von Eis und Pfannkuchen eignet. In europäischen Parks und Gärten werden Ahorn-Bäume gerne wegen ihrer attraktiven Blätter, der interessanten Rinde, der eindrucksvollen Herbstfärbung oder des ansprechenden Wuchses gepflanzt. Es gibt über hundert verschiedene Ahorn-Arten und zahllose Sorten. Weil die Vielfalt so groß ist, lässt sich auch für einen kleinen Garten ein geeigneter Ahorn finden.

Die kleinen Blüten des Japanischen Blumen-Hartriegels (Cornus kousa) sind von großen, auffallenden Blättern, den sogenannten Hochblättern, umgeben. Weil diese nicht grün sind, sondern weiß, rosa oder rot, wirken sie wie Blütenblätter. Aus der Sicht eines Botanikers gehören sie aber nicht zur Blüte. Es sind Blätter, die anfangs die kleinen Blüten umgeben, damit sie geschützt sind. Später locken sie, weil sie so auffallend gefärbt sind, Bestäuber an. Diese kluge Strategie findet sich auch beim gerne als Zimmerpflanze genutzten Weihnachtsstern, bei dem die kleinen unscheinbaren Blüten von großen, farbintensiven, oft roten Blättern umgeben sind.

Heidelbeeren bieten die Möglichkeit, auch bei geringem Platz eigenes Obst ernten zu können. Die Beeren können roh gegessen werden, zum Beispiel in Joghurt, Müsli oder als gesunder Snack zwischendurch. Sie lassen sich auch zu Wein, Konfitüre oder Kuchen verarbeiten. Die Garten-Heidelbeeren (Vaccinium corymbosum und Sorten) haben ähnliche Standortansprüche wie die meisten Rhododendren. Sie reagieren empfindlich auf Kalk und gedeihen am besten auf humosem, saurem Boden. Das Pflanzen in einen Kasten oder Kübel ist eine gute Lösung, wenn der Boden für eine bestimmte Pflanze ungünstig ist: Mit Rhododendron-Erde gefüllte Gefäße bieten den Heidelbeeren gute Wachstumsbedingungen. Das gilt auch für die mit den Heidelbeeren eng verwandten Preiselbeeren (Vaccinium vitis-idaea). Deren leuchtend rote Früchte schmecken herb-sauer und werden vorwiegend in gekochter Form verwendet. Beliebt sind sie zum Beispiel mit überbackenem Camembert oder als Beilage zu Wildgerichten. Weil die Blätter immergrün sind, können die kleinen Preiselbeersträucher auch in den Wintermonaten Farbe in den Garten oder auf den Balkon bringen.

 


 

Kurz noch eine allgemeine Information zu dieser Kampagne. "Colour your life" ist eine deutsch-niederländische Kooperation, die seit November 2009 drei Jahre lang von der Europäischen Union gefördert wird. Sie wird vom Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau e. V. (BGL) und der Plant Publicity Holland (PPH) gemeinsam getragen. "Colour your life" ist eine Weiterentwicklung der Initiativen "Der Garten bewegt mich" und "Pflanzen des Monats". Weitere Informationen finden Sie auf der Website www.colour-your-life.de.

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Colour your life - Dezember 2012

pinusWillkommen

Der Winter ist eine Zeit der Ruhe – Pflanzen und Menschen gönnen sich einige Monate Abstand: Im Garten ist kaum mehr etwas zu tun und die niedrigen Temperaturen locken nicht nach draußen. Dennoch, warm angezogen können Winterspaziergänge ein besonderer Genuss sein und aus dem Fenster betrachtet man seinen Garten ohnehin immer wieder unter einem anderen Blickwinkel. Für viele sind die Vorweihnachtswochen auch eine Zeit der Gastlichkeit mit Adventsbesuchen und langen geselligen Abenden. Ein ansprechender Vorgarten, auch in der Winterzeit, ist so etwas wie die Visitenkarte des Hauses, und Pflanzen heißen den Besucher willkommen. Gäste fühlen sich willkommen und auch für die Hausbesitzer ist es schön, wenn der Eingangsbereich ansprechend gestaltet ist.

Schöne Immergrüne

Mit ihrem frischen Grün bringen immergrüne Gehölze auch im Winter Leben in den Vorgarten. Diese Pflanzen galten den Menschen früherer Zeiten als Symbole für Lebenskraft und Ausdauer. Deshalb wurden gerne Zweige von immergrünen Gehölzen ins Haus geholt. Heute sind zum Beispiel immer noch die Zweige von Stechpalmen (Ilex aquifolium und Sorten), oft sogar mit roten Beeren, als winterlicher Schmuck in der Wohnung beliebt. Auch draußen erfreut das Grün jener Pflanzen, die mit ihren Blättern der Kälte trotzen. Besonders schön im Eingangsbereich sind Nadelholzstämmchen wie kleine Kiefern oder Scheinzypressen. Diese Miniaturbäume kommen gut in Kübeln zur Geltung und lassen sich dann an unterschiedlichen Stellen platzieren. So können sie zum Beispiel später im nächsten Jahr auf die Terrasse umziehen. Den Eingangsbereich schmücken dann vielleicht blühende Gehölze wie ein kleines Rosenstämmchen oder andere in der warmen Jahreszeit besonders interessante Pflanzen.

CryptomeriaSchmückende Knospen und Beeren

Das dunkle Grün vieler Nadelgehölze ist ein interessanter Kontrast zu roter oder silberfarbener Weihnachtsdekoration. Doch viele Gehölze wirken schon durch ihre Struktur und ihren markanten Wuchs. Einige bringen ihren weihnachtlichen Schmuck sogar selber mit. Skimmien sind kleine immergrüne Sträucher, die im Winter durch rote Knospen oder Beeren auffallen. Die Blüten-Skimmie (Skimmia japonica ‘Rubella‘) hat auffallende braunrote Blütenknospen, die die Pflanze im Herbst und im Winter zieren. Im Frühling erscheinen dann weißrosafarbene kleine Blüten. Skimmien wachsen langsam und können gut in einen Kübel gepflanzt werden. Sie sind dann auch außergewöhnliche Schmuckstücke für den winterlichen Balkon oder für die Terrasse. Mit dem warmen Farbton der Knospen passen sie gut in weihnachtliche Pflanzenarrangements – genauso wie die Frucht-Skimmien (Skimmia japonica), die im Herbst und im Winter viele Beeren in festlichem Rot tragen. Wenn der Boden nicht gefroren ist, können die kleinen Ziersträucher auch im Winter noch in den Garten gepflanzt werden. Weil sie immergrün sind und einen kompakten Wuchs haben, sind sie außerdem ein schönes Geschenk in dieser Jahreszeit.

Große grüne Vielfalt

Buchsbäume eignen sich ebenfalls gut für stimmungsvolle winterliche Pflanzenkombinationen. Aufgrund der Vielfalt an Formen und Größen lassen sich Buchsbäume für die unterschiedlichsten Zwecke finden. Der Berg-Ilex (Ilex crenata und Sorten) erinnert mit seinen kleinen immergrünen Blättern an einen Buchsbaum und eignet sich deshalb auch gut als Buchsbaum-Ersatz. Sowohl der Buchsbaum als auch der Berg-Ilex sind in Form geschnitten erhältlich und können so, im Garten oder in einem ausreichend großen Kübel, deutliche und unverwechselbare Akzente setzen.

Für filigrane Skulpturen im Raureif

Ziergräser bilden einen reizvollen Kontrast zu markanten Formen oder großblättrigen Pflanzen. Es lohnt sich, auch zum Ende der Gartensaison im Fachhandel nach Gräsern Ausschau zu halten, die mit ihren zierlichen Strukturen im Winter Pflanzenkombinationen aus immergrünen Gehölzen auflockern. Im Garten werden viele Gräser durch Eis oder Raureif zu interessanten Skulpturen. Es ist sinnvoll, trockene Halme von Gräsern oder die Samenstände von Stauden erst zu Beginn des Frühlings zu entfernen.

Blütenzauber in der Kälte

Es gibt auch einige Pflanzen, die trotz Eis und Schnee blühen. Dazu gehört nicht nur die bekannte Christrose, deren große helle Blüten ein besonderer Schatz im winterlichen Garten sind. Auch im großen Sortiment der Heidepflanzen finden sich Sorten, denen die Kälte nichts anhaben kann – und die sogar kräftige Blütenfarben in den Garten bringen. Die Schnee- oder Winter-Heide (Erica carnea in Sorten) ist ein ausdauernder und  immergrüner Winterblüher. Wenn man verschiedene Sorten kombiniert, kann die Blütezeit vom Dezember bis in den April reichen. In Gefäße gepflanzt, bringt diese Heideart im Winter frisches Weiß oder kräftige Farben von Rosa über Rot bis Violett auf den Balkon oder neben die Haustür. Interessant ist auch, dass der Grünton der nadelartigen Blätter variiert, denn es gibt Sorten mit frischgrüner, graugrüner oder tief dunkelgrüner Blattfarbe. Die Pflanzen können, wenn sie als Gruppe in den Garten gepflanzt werden, dichte, bis circa 30 Zentimeter hohe ganzjährig grüne Teppiche bilden, die im Winter mit dem Farbenspiel ihrer Blüten überraschen.
Am besten ist es, schon frühzeitig im Facheinzelhandel nach Winterschönheiten Ausschau zu halten. Dann können der Vorgarten oder der Hauseingang rechtzeitig vorbereitet werden, um Gäste oder Hausbewohner in der Vorweihnachtszeit oder zum Jahreswechsel herzlich willkommen zu heißen.

 

 




KoniferenInteressant zu wissen – rund um die Pflanzen des Monats Dezember

Viele Nadelbäume sind immergrün, weil ihre nadelähnlichen Blätter besser gegen tiefe Temperaturen gewappnet sind als die Blätter der sommergrünen Laubgehölze. Nadeln haben eine im Vergleich zu Laubblättern relativ kleine Oberfläche. Außerdem besitzen sie im Allgemeinen eine dicke Wachsschicht. Beides trägt dazu bei, die Verdunstung zu reduzieren. Laubgehölze würden wegen der meist größeren Blätter im Winter viel zu viel Wasser verdunsten und schließlich vertrocknen, weil sie aus dem gefrorenen Boden keinen Wassernachschub bekommen. Um das zu vermeiden, werfen viele Laubgehölze im Herbst ihre Blätter ab. Sie entziehen ihnen jedoch vorher noch Nährstoffe, die sie über Winter im Holz einlagern, damit sie im nächsten Jahr wieder zur Verfügung stehen.

Heidegärten sind relativ einfach zu pflegen. Empfehlenswert sind ein Rückschnitt sowie die Gabe von Dünger zu Beginn des Frühlings. Die Besenheide (Calluna vulgaris) zum Beispiel, die in der Lüneburger Heide wächst, wird durch die Heidschnucken kurz gehalten. Wenn Heidepflanzen nicht zurückgeschnitten werden, würden sie zu hoch werden und von unten verkahlen. Am besten setzt man die Schere unter den alten Blütenständen an. Dieser Rückschnitt fördert auch die Blütenbildung.

 


 


 

Kurz noch eine allgemeine Information zu dieser Kampagne. "Colour your life" ist eine deutsch-niederländische Kooperation, die seit November 2009 drei Jahre lang von der Europäischen Union gefördert wird. Sie wird vom Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau e. V. (BGL) und der Plant Publicity Holland (PPH) gemeinsam getragen. "Colour your life" ist eine Weiterentwicklung der Initiativen "Der Garten bewegt mich" und "Pflanzen des Monats". Weitere Informationen finden Sie auf der Website www.colour-your-life.de.

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