Garten-Infos

Streichelpflanzen

Streichelpflanzen
 
 
Das Blatt- und Nadelwerk bestimmter Pflanzen spricht besonders den Tastsinn an. Manche Stauden laden beispielsweise aufgrund ihrer zarten Belaubung zum Streicheln ein. Der Grund für diese weich-samtigen Oberflächen ist meist in einer feinen Laubbehaarung zu finden. Oft handelt es sich dabei um Sonnenanbeter, die ihr Laub durch die feinen Härchen vor allzu intensiver Sonnenbestrahlung schützen. Wiederum andere Gewächse bieten ungewöhnliche Blattformen und Nadelstrukturen, die man gerne berühren möchte. Gerade pieksige Pflanzenteile können helfen, die Skala des eigenen Tastsinnes zu erweitern und neu zu "be-greifen".
 
Gräser
Das Fühlen von Pflanzen ist ein besonders hautnahes Erlebnis. Berühren Sie zum Beispiel einmal ein Bärenfellgras: Sie werden eine vollkommen neue Beziehung zu dieser Pflanze entwickeln. Dieser Flächenbegrüner für kleinste Gartenbereiche liebt sonnige wie absonnige Gartenlagen gleichermaßen. Die frischgrünen Polster werden etwa 15 cm hoch und unterdrücken zuverlässig jeden Unkrautwuchs. Sie entwickeln sich im Laufe der Zeit zu regelrechten Teppichen aus weichem Laub, das zum Streicheln geradezu einlädt. Auch Blauschwingel und die Ähren des Lampenputzergrases sind ein echtes Kuschelerlebnis.
Gräser gelten als ausgesprochen anspruchslos, robust und pflegeleicht. Sie kommen damit dem gegenwärtigen Trend des "Lazy-Gärtners" mit viel Spaß und wenig Arbeit im Garten entgegen. Lediglich im Frühjahr empfiehlt sich für die meisten Arten ein Rückschnitt. Ein Schnitt im Herbst ist zwar auch möglich, bringt Sie aber um die faszinierenden Winterbilder, die raureifbeladene Halme während der Frostperiode inszenieren können.
Gräser sollten immer mit anderen Gartenpflanzen kombiniert werden. Gute Pflanzpartner für Gräser sind beispielsweise Sonnenbraut (Helenium), Indianernessel (Monarda) und Flammenblume (Phlox). Ihre Blütenfarben ergänzen die Gräserstrukturen und sorgen für Abwechslung vom Mai bis in den Winter hinein.  
 
Nadelgehölze
Viele Nadelgehölze sind putzige Gesellen zum Anfassen. Durch die vielen Arten und Sorten ergibt sich eine besonders reiche Auswahl an Kuschelpflanzen. Die Niedere Balsam-Tanne
(Abies balsamea 'Piccolo') beispielsweise ist ein Däumling mit weichem Nadelkleid zum Streicheln. Der Strauch wird kaum kniehoch und ist für alle tiefgründigen, ausreichend feuchten Standorte mit begrenztem Raumangebot gut geeignet. Er verträgt sonnige bis schattige Lagen im Heide- und Steingarten, auf Grabstellen und in Kübeln. Die Kissen-Lärche (Larix kaempferi 'Blue Ball') ist ein blaues Nadelkissen ohne Pieksgefahr. Die wertvolle, sehr schnittverträgliche Zwergform gehört in jeden Steingarten, als dekoratives Zierstämmchen ist sie in einem hochwertigen Gefäß ein Augenschmaus.
Nomen est omen: Die kleine Streichel-Kiefer (Pinus strobus 'Radiata') ist ein echtes Anschmieggehölz mit weichen Nadeln, die zum Streicheln einladen. Der hübsche Kleinstrauch bietet viel Japanflair. Er passt in den Hausgarten, Heide- und Steingarten, Japangarten und auf Grabstellen. Die Japanische Schirmtanne (Sciadopitys verticillata) ist ein erdgeschichtlich sehr alter Nadel-Methusalem, der in keinem Garten japanischer Prägung fehlen sollte. Seine dicken, weichen Nadeln sind äußerst attraktiv in schirmartigen Quirlen angeordnet. Die Pflanze wächst kegelförmig und erreicht Höhen um 200 bis 300 cm. Der Kugel-Lebensbaum (Thuja occidentalis 'Danica') ist ein putziger kleiner Nadelgnom, der in kleinsten Gärten und in Gefäßen Laune macht.
 
Kräuter und Stauden
Fahren Sie einmal mit den Händen durch die haarartige Belaubung des Fenchelkrautes. Ein echtes Streichelerlebnis für jung und alt! Garten-Salbei (Salvia officinalis) schätzt man vor allem wegen seiner Heilwirkung. Aber auch als Streichelpflanze macht der Salbei etwas her. Besonders großlaubige Sorten des Garten-Salbeis wie 'Berggarten' sind Küchenklassiker mit silbrig-weichem Blattwerk. Dazu kontrastieren hübsche kleine blaue Blüten, die zwischen Juni und Juli ihren Liebreiz zur Schau stellen. Die Medizinalpflanze wird etwa kniehoch und liefert großzügig Laub bis zum Herbst. Ebenso verführerisch lockt die Sorte 'Purpurascens' mit ihrem rötlich-purpurfarbenen Laub, das morgens, mit Tau beladen, dekorativ in der Sommersonne funkelt.
Daneben gibt es buntlaubige Varianten. Etwa die Sorte 'Aurea' mit ihren goldgelb marmorierten Blättern. Bedeutsam ist zudem 'Tricolor', eine dreifarbige Salvia-Auslese: Die graugrün-violetten Blätter sind weiß gerandet und an der Spitze rosa überhaucht. Die buntlaubigen Salvia-Sorten fallen am meisten im Spätsommer auf, wenn der Blütenrausch der Stauden und Gehölze abklingt und farbige Akzente im Garten heiß begehrt sind. Wenn Sie Ihren Salbei nach der Hauptblüte total zurückschneiden, belohnt er Sie mit einer Nachblüte im Spätsommer.
Der Woll-Ziest (Stachys byzantina) ist eine bewährte Gartenpflanze mit grausilbrigem, pelzartigem Kuschellaub, die fast in jedem Garten als attraktive Rahmenstaude zum Einsatz kommt. Die Prachtstaude gefällt durch ihre auffallenden, etwa kniehohen Blütenhorste, die wochenlang überreich blühen.
 Clematis
Clematis
Die Fruchtstände der Clematis sind etwas fürKinderhände. Die filigranen, silbrigen Fruchtbüschel fühlen sich weich und flaumig an. Vogel polstern mit ihnen im Wintern ihre Nester gemütlich aus. Auch in Trockensträußen machen sich die Samenstände ausgezeichnet. Clematis sind ganz klar eine lohnende Anlage für jeden Garten: Kein anderes Gewächs bietet auf kleinster Fläche eine vergleichbare Blütenverzinsung inklusive einer Nachblüte vieler Sorten im August und September. Bereits im ersten Jahr nach der Pflanzung schwingen sich die feinen Triebe der attraktiven Kletterer in Höhen von 150 bis 250 cm. Wichtig ist, dass die Blattranken bei ihrem Aufstieg einen sicheren Halt finden. Dann begrünen sie Zäune, Pergolen, Spaliere, Pfähle, Pfosten und Masten spielend. Mit ihrem Blütenkleid tarnen sie wenig ansehnliche Gestelle und Schuppen. Auch an Sträuchern und Bäumen ranken sie sich gerne empor. Diese Klettervariante entspricht dem Wuchsverhalten am Naturstandort und gilt unter Gartenfreunden als besonders pflegeleicht und am wenigsten Augenmerk erfordernd.
 
 
Rasen
Aber nicht nur für die Hände, auch für die Füße gibt es Wohltaten zu entdecken. Laufen Sie einmal barfuß über eine Rasenfläche – so einfach kann Wellness im eigenen Garten sein.
 
 
© Mark 4 GbR, Haan

Pflanzenqualität erkennen

Pflanzenqualität erkennen               

Der Bund deutscher Baumschulen - der Berufsverband der Baumschulen mit Sitz in Berlin – hat für seine Mitgliedsbetriebe Gütebestimmungen für alle Baumschulpflanzen formuliert. Diese Bestimmungen werden europaweit von anderen Berufsverbänden anerkannt und grenzübergreifend bis in alle Handelsstufen akzeptiert. Natürlich können diese Vorgaben immer nur eine Richtschnur sein, denn Pflanzen lassen sich nur schwer normen. Eine Wuchshöhen- oder Stammstärkeangabe alleine sagt nichts darüber aus, ob ein Gehölz künstlich hochgetrieben wurde und damit krankheitsanfällig ist oder während der Anzucht hungern musste und nur wenig Pflege bekam. Auch geben die üblichen Maßangaben beispielsweise keinen Hinweis auf die Wurzelqualität, die umso besser ist, je häufiger verpflanzt wurde. Gute Wurzeln haben einen hohen Anteil an Faserwurzeln. Je mehr Faserwurzeln, desto schneller wächst das Gehölz an, desto stärker ist der Neutrieb. Gütebestimmungen spiegeln deshalb immer nur eine Idealvorstellung wider, die in der Praxis Hilfestellung zur Unterscheidung von guter und schlechter Ware leisten.

 

Noch schwieriger ist die Beurteilung der inneren Qualität eines Gehölzes. Anhand äußerer Kriterien lassen sich aber Rückschlüsse auf den inneren Wert eines Gehölzes ziehen. Vernünftig kultivierte Ware zeigt festes Holz und glatte, pralle Triebe. Trockenschäden, ausgelöst durch unsachgemäße Behandlung auf den Handelswegen, signalisieren die Gehölze durch eine eingeschrumpelte Rinde. Intakte Wurzeln sind nicht glasig und nach leichtem Ankratzen mit dem Fingernagel innen weiß.

 

Spezielle Kriterien

 

Baum: Der Stamm sollte gerade und unverletzt sein. Er sollte nicht mit Kronenbeginn enden, sondern sich als durchgehende Stammverlängerung bis zur Spitze fortsetzen. Korrekt gepflegte Kronen besitzen keine Gabeltriebe, die bruchgefährdet sind. Ausnahmen stellen Kugel- und Hängekronen dar, die von Natur aus eine arttypische Krone entwickeln.

Hinweise: Der Stamm eines Baumes ist sehr transportempfindlich. Bei unsachgemäßer Handhabung kann es sehr leicht zu Stammwunden mit weit reichenden Folgen kommen. Überlassen Sie den Transport von Bäumen deshalb dem Fachmann. Einen schlechten Wurzelballen erkennen Sie am lockeren Erdreich, an der weichen, flachen Form und mitunter herausragenden Wurzelstumpen. Solche Ballen sind mit einem hohen Anwachsrisiko behaftet.

Strauch 

Strauch: Die meisten Sträucher verzweigen sich direkt über der Erde und weisen mehrere Grundtriebe auf. Büsche mit nur einem Grundtrieb stellen in der Regel keine pflanzwürdige Qualität dar.

 

Bodendecker: Qualitätsware wurde während der Anzucht mindestens einmal zurück geschnitten, damit sich die Pflanzen besser verzweigen. Sinngemäß sollten deshalb auch Bodendecker – wie Sträucher - mehrere Grundtriebe aufweisen.

Containerpflanzen: Containerpflanzen wachsen in einem Behältnis. Sie büßen beim Verpflanzen keine Wurzeln ein und können deswegen im belaubten und blühenden Zustand rund ums Jahr bei frostfreiem Boden gepflanzt werden. Eine gute Containerpflanze wurde in einem ausreichend großen Topf kultiviert. Achten Sie darauf, dass der Topfballen gut durchwurzelt ist und beim Herausheben aus dem Topf nicht ein Großteil der Erde abrieselt. Ist der Topfballen beim Anheben ungewöhnlich leicht, dann ist er auch ausgetrocknet und sollte nicht gekauft werden.

Obst 

Obst: Die Veredlung sollte gut verwachsen sein und lückenlose Wundränder aufweisen. Häufig bildet sich bei Zwerg- und Säulenobst eine auffallend dicke Veredlungswulst. Dies ist vollkommen normal und stellt keine Qualitätsminderung dar.

 Rosen

Rosen der Güteklasse A weisen - neben einem gut verzweigten Wurzelwerk - mindestens drei starke Triebe auf. Mindestens zwei dieser Triebe müssen der Veredlungsstelle entspringen. Der dritte Trieb darf bis zu 5 cm über der Veredlungsstelle ansetzen.

Buschrosen der Güteklasse B sind nicht schlechter als A-Rosen, zählen aber weniger Triebe. Sie haben ein gut verzweigtes Wurzelwerk, allerdings müssen sie insgesamt nur zwei starke Triebe aufweisen, die beide der Veredlungsstelle entspringen.

Die Gütebestimmungen für Stammrosen besagen, dass neben der Triebzahl auch die Anzahl der vorhandenen Veredlungsstellen zu berücksichtigen sind. Die Krone sollte sich aus kräftigen Trieben, die mindestens zwei Veredlungsstellen entspringen, zusammensetzen.

Rosen im Container: siehe Containerpflanzen.

 

Abschließender Rat

Das Fundament eines Gartens ist und bleibt der Boden. Auch die beste Qualitätsware kann die gründliche Bodenvorbereitung nicht ersetzen Die Verbesserung nur der Pflanzlöcher ist zu wenig, denn bald wollen die Wurzeln aus dem Pflanzloch herauswachsen. Erst wenn der Boden ausreichend gelockert und von Dauerunkräutern befreit ist, kann die Pflanze die in sie gesetzten Erwartungen auch erfüllen. Holen Sie sich deshalb unbedingt Rat beim Fachmann, am besten lange vor der Pflanzenauswahl. Kompetent ist die GartenBaumschule, der Sie auch später die Lieferung der Pflanzen anvertrauen.

© Texte: Markley, Illustrationen:Vierhaus (4) / Haan

Im Rhythmus der Natur

Im Rhythmus der Natur

Bäume und Sträucher am besten im Herbst pflanzen

Ob ein neuer Rosenstrauch, ein Obstbaum oder gleich eine ganze Hecke aus Hainbuchen – was auch immer das nächste Pflanzprojekt im Garten sei, die beste Zeit, um sie umzusetzen, ist der Herbst. Denn wer zu dieser Jahreszeit pflanzt, richtet sich nach dem natürlichen Rhythmus der Gehölze. Etwa zur Tag- und Nachtgleiche am 23. September beginnen sie damit, die oberirdischen Pflanzenteile auf ihre winterliche Ruhephase vorzubereiten: Die Nährstoffe werden den Blättern entzogen und in den Wurzeln gespeichert – ein biologischer Prozess, den wir als Herbstfärbung wahrnehmen. Während die Blätter anschließend abgeworfen werden, sind die Wurzeln umso aktiver. Da der Boden im Herbst noch relativ warm ist, haben neugepflanzte Bäume und Sträucher genug Zeit, um einzuwurzeln, das heißt Feinwurzeln zu bilden, mit denen sie im neuen Jahr Wasser, Sauerstoff und Mineralien aufnehmen. Sie gehen mit einem Entwicklungsvorsprung in das folgende Jahr, der ihnen beim Neuaustrieb im Frühling zugutekommt.

 

Wurzelbildung vor dem Frost

Jetzt im Herbst herrscht Hochsaison in den Baumschulen: Bäume und Sträucher, die die richtige Größe für den Verkauf erreicht haben, werden gerodet. Andere Gehölze, die erst im nächsten oder übernächsten Jahr so weit sind, werden umgepflanzt. Sie bilden Jahr für Jahr neue Feinwurzeln und entwickeln so einen kompakten, viel verzweigten Wurzelballen. Dieses regelmäßige Verpflanzen nennt man Verschulen, wovon sich wiederum die Bezeichnung „Baumschule“ ableitet. Wer im Herbst neue Pflanzen für seinen Garten auswählt, wird zu dieser Zeit die größte Sortimentsauswahl finden. Die Bäume und Sträucher, die mit Wurzelballen oder als Wurzelnackte angeboten werden, sollten möglichst schnell an ihrem Bestimmungsort eingepflanzt werden. Denn nachdem sie über Jahre auf den Flächen der Baumschulen gewachsen sind und immer wieder verschult wurden, kommen sie jetzt aus der Erde, haben frisch eingekürzte Wurzeln und sind bereit für die Pflanzung.

 

Pflanztipps

Beim Ausheben der Pflanzlöcher empfiehlt es sich, etwa eineinhalb bis zweimal so breit und tief zu graben wie die Wurzeln oder die Ballen groß sind. Um den Gehölzen das Anwachsen bei verdichtetem Boden zu erleichtern, lohnt es sich, diesen großzügig um die Pflanzlöcher aufzulockern. Das vermindert Staunässe sowie Wassermangel bei Trockenheit und die Wurzeln können sich ungehindert ausbreiten. Nach dem Einsetzen der Pflanze, kann man sie durch etwas Kompost oder Rindenhumus mit zusätzlichen Nährstoffen versorgen. Besonders wichtig ist, die frisch gepflanzten Bäume und Sträucher gründlich anzugießen, um Hohlräume im Erdreich zu schließen. Der sogenannte Bodenschluss ist Voraussetzung für eine zeitige Neubildung von Wurzeln. Bei größeren Pflanzen empfiehlt es sich zudem, sie an einen oder mehrere Pfähle zu binden, um sie vor Wind zu schützen.

 

Eine Frage des Zeitpunkts

Da das Pflanzen, der Schnitt und andere Pflegearbeiten an Gehölzen zu ihrem Arbeitsalltag gehört, sind Baumschulgärtner ideale Ansprechpartner für Gartenbesitzer. Sie geben Tipps, welche Pflanzen an welchen Standort passen, können perfekt aufeinander abgestimmte Gehölzkombinationen zusammenstellen und haben viel nützliches Hintergrundwissen zur bedarfsgerechten Düngung. Vieles beim Umgang mit Bäumen und Sträuchern ist eine Frage des richtigen Zeitpunkts. Das gilt nicht nur für die Nährstoffversorgung und den Schnitt, sondern auch für die Pflanzung. Viele Hobbygärtner kommen gezielt im Herbst in die Baumschule, weil sie die jetzige Pflanzenqualität und die große Sortimentsbreite schätzen. Andere sind sich unsicher und fragen, ob man im Herbst überhaupt noch pflanzen kann. Unsere Antwort lautet: Der Herbst ist die beste Pflanzzeit. Solange der Boden noch nicht gefroren ist, können Sie noch pflanzen.

BdB

Säulenobst

SäulenobstSäulenobst
Pflanzung, Pflege, Schnitt
 
 
Schmal wachsende Obstbäume bieten als Säulenobst im Garten und auf der Terrasse fruchtigen Naschgenuß. Damit Säulenobstbäume die in sie gesetzten Erwartungen erfüllen können, sollten Sie einige spezielle Pflegehinweise beachten.
 
Pflanzzeiten: Säulenobst im Container können – bis auf Perioden mit Bodenfrost - das ganze Jahr gepflanzt werden.
 
Standort: Auf sonnenreichen Standorten wird das Fruchtaroma, der Vitamingehalt, die Fruchtfärbung und die Ausreife gefördert. Optimal sind lockere, humose Böden, die sich leicht erwärmen. Bessern Sie staunasse und verdichtete Böden deshalb vor einer Pflanzung gründlich auf.
 
Pflanzhöhe: Pflanzen Sie Säulenobstbäume so tief wie sie im Verkaufsgefäß, dem sogenannten Container, gestanden haben. Die knollenartige Verdickung an der Stammbasis, die sogenannte Veredlungsstelle, muss sich nach dem Pflanzen immer über dem Boden befinden.
 
Pflanzloch: Das Pflanzloch für Ihren Obstbaum sollte mindestens anderthalbmal so tief und breit sein wie der Pflanzenballen. Die Sohle sollte mit der Grabegabel etwas aufgelockert werden. Bessern Sie die Pflanzstelle mit einer guten Pflanzerde oder Gartenkompost auf, den Sie dem Aushub beimischen. Ein etwa fünf Zentimeter hoher Erdwall um das Gehölz herum verhindert, dass das Gießwasser ungenutzt abläuft. Wässern Sie immer ausgiebig an, auch wenn es regnet.
 
Pfahl: Säulenformen sind auf Dauer standfest, brauchen aber in den ersten Standjahren einen Pfahl.
 
Baumscheibe: Gönnen Sie Säulenformen auf Rasenflächen eine offene Fläche (Baumscheibe) rund um den Stamm, die eventuell auch mit Mulchmaterial bedeckt werden kann.
 
Kübelpflanzung: Wählen Sie ausreichend große Kübel, in denen sich die Wurzeln frei und ohne Krümmungen entfalten können. Eine kräftige Drainageschicht aus Tonscherben oder Blähton kommt auf den Kübelboden. Darüber legen Sie ein wasserdurchlässiges Vlies, dann füllen Sie die eigentliche Kübelerde ein. Das Vlies trennt Erde und Drainageschicht und verhindert so, dass eingeschwemmte Erdbestandteile den Weg des ablaufenden Wassers blockieren. Außerdem verhindern sie das Einwandern von Ameisen, Asseln und anderen Schädlingen. Kübelpflanzen bleiben in der Regel mindestens zwei bis drei Jahre in ihren Gefäßen. Die Pflanzerde muss deshalb den Wurzeln ausreichend Luft und Nährstoffe zur Verfügung stellen. Am besten verwenden Sie zum Topfen eine der von uns angebotenen speziellen Kübelerden. Verwenden Sie keine Gartenerde! Deren Lehm- oder Tonanteile wandern im Kübel rasch nach unten und verstopfen die Abzugslöcher.
 
Überwinterung der Kübel: Frostharte Säulenobstbäume im Kübel können mit Hilfe bestimmter Schutzmaßnahmen im Freien überwintert werden. Ein Schutzmantel rund um die Kübel sorgt dafür, dass die Wurzeln nicht schockartig ein- und damit erfrieren. Diese etwa zehn Zentimeter starke, trocken bleibende Isolierschicht erschwert dem Frost das schnelle Durchdringen der Kübelwand und ermöglicht ein langsames, wurzel- und gefäßschonendes Einfrieren. Positionieren Sie die Kübel im Winter absonnig, damit Wintersonne ihre oberirdischen Triebe nicht aktivieren kann.
 
Düngung: Frisch gepflanzte Bäume werden ausschließlich organisch gedüngt. Nach dem Anwachsen sorgen spezielle Obstdünger für die optimale Nährstoffversorgung. Säulenobst im Kübel sollte im Juni nochmals nachgedüngt werden.
 
 
SäulenapfelSäulenäpfel
 
Säulenäpfel wachsen aufgrund ihrer Erbanlagen von Natur aus streng säulenförmig und bilden zahlreiche Blüten tragende Kurztriebe, die einen frühen Ertragsbeginn spätestens zwei Jahre nach der Pflanzung ermöglichen. Somit bieten Säulenäpfel höchsten Nutz- und Zierwert auf geringstem Raum. Sie eignen sich für Einzel- und Gruppenpflanzungen, als Raumteiler oder Hecke und in Töpfen für Terrassen und Balkone.
 
Schnitt: Ein Schnitt ist weder beim Pflanzen noch danach notwendig. Dennoch können vereinzelt längere Seitentriebe entstehen, die direkt am Stamm entfernt werden sollten. Lassen Sie keine Aststummeln stehen! Aus ihnen entwickeln sich neue Seitentriebe.
 
Höhenbegrenzung: Ausgepflanzte Säulenäpfel können nach vielen Jahren eine Höhe von über 4 Metern erreichen. Durch rechtzeitigen Anschnitt des Leittriebes kann aber eine Fixierung auf eine gewünschte Endhöhe erreicht werden, beispielsweise auf zwei Meter, um die leichte Ernte ohne Leiter zu erhalten. Dabei wird der Leittrieb zurückgeschnitten und auf einen kleinen Seitentrieb "abgeleitet". Aus ihm entwickelt sich in der Folge ein neuer Leittrieb. Wenn dieser wiederum zu hoch geworden ist, erfolgt ein erneutes Ableiten wie beschrieben.
 
Befruchtungsverhältnisse: Die meisten Säulenäpfel sind selbstunfruchtbar. Das Vorhandensein verschiedener Säulenapfelsorten oder alter Apfelbäume erhöht den Ertrag deutlich. Jahrgangsweise sind markante Ertragsschwankungen möglich. Das Ausdünnen eines zu üppigen Fruchtbehanges bis spätestens Anfang Juni ermöglicht den Pflanzen einen ausreichenden Ansatz neuer Blütenknospen für das nächste Jahr.
 
Pflanzabstand:
70 - 100 cm
 
 
Säulenbirnen
 
Schnitt: Säulenbirnen sind Auslesen, die von Natur aus nur bedingt säulenförmig bleiben, aber deutlich schlanker als übliche Sorten wachsen. Sie bilden mehr und längere Seitentriebe als Säulenäpfel und benötigen einen regelmäßigen Schnitt, wenn ihre schlanke und kompakte Wuchsform erhalten bleiben soll. Kürzen Sie die Seitentriebe während des Sommers (idealer Termin: 2. Junihälfte) auf 10 bis 15 cm Länge ein. Dies bremst das Wachstum und fördert den Ansatz neuer Blütenknospen.
 
SäulenobstHöhenbegrenzung: wie Säulenäpfel
 
Befruchtungsverhältnisse: wie Säulenäpfel.
 
Pflanzabstand: 100 – 120 cm
 
 
 
Säulenkirschen, Säulenpflaumen, Säulenaprikosen, Säulenpfirsich
 
Schnitt: Säulensteinobst bleibt von Natur aus nur bedingt säulenförmig, wächst aber deutlich schlanker als übliche Sorten. Ein regelmäßiger Schnitt (Sommerschnitt) ist notwendig. Wir, Ihre GartenBaumschule, beraten Sie gerne. Nach einigen Jahren erinnert die Wuchsform an einen schlanken Weihnachtsbaum.
 
Höhenbegrenzung: wie Säulenapfel
 
Befruchtungsverhältnisse: meist selbstfruchtend, kein Ausdünnen der Jungfrüchte notwendig.
 
Pflanzabstand: 100 – 150 cm
 
© Texte:Markley, Illustrationen: Vierhaus (3) / Haan

Wir bauen eine Weidenhütte

Weidenhütten bauen

 

Ein Spaß für die ganze Familie:
Mit Weidenruten bauen

Weiden sind absolut robuste Gehölze. Sie kommen vollkommen ohne chemischen Pflanzenschutz aus und sind damit ein Glücksfall für den umweltbewussten Gartenfreund. Noch weitestgehend unbekannt sind ihre Fähigkeiten, als lebendes Baumaterial zu dienen. Indianerhütten und Dschungeltipis aus Weidenruten bieten beispielsweise fantastische Möglichkeiten, Kinderspielplätze, Zäune und Gartenlauben naturnah und ohne große Kosten zu gestalten.

 

Aber nicht nur für die Kleinen ein Spaß, bieten sich auch für die Großen mitWeiden-Carports durchaus ernst zu nehmende Alternativen zu gängigen Lösungsangeboten.

 

Fangen Sie zunächst mit einer einfachen Konstruktion wie dem Weidentipi an. Die Behausung für die kleinen Rothäute ist problemlos zu bauen. Die beste Zeit zum Aufstellen ist naturgemäß der Vorfrühling. Dann sind die Weidenruten noch ohne Laub. Mit den langsam ansteigenden Temperaturen können die Ruten in aller Ruhe die ersten Wurzeln entwickeln und ihr frisches Grün mit Wasser und Nährstoffen versorgen. Nur wenn die neue Wurzelentwicklung dem Laubaustrieb folgen kann, können die langen Peitschentriebe anwachsen.

 

Das A und O eines erfolgreichen Weidenbaus ist die Auswahl eines passenden Standortes. Weiden sind Sonnenkinder. Im Schatten großer Gebäude oder Bäume kommt ihr Wachstumsmotor ins Stottern und sie wachsen nicht zufrieden stellend. Optimal ist deshalb ein freier Standort in sonnenverwöhnter Lage. Bedenken sollten Sie auch, dass Weidenbauten wegen ihres mitunter explosionsartigen Wachstums und ihres hohen Wasserbedarfs gute nachbarschaftliche Beziehungen in Mitleidenschaft ziehen können. Informieren Sie deshalb besser Ihre Nachbarn, wenn Sie eine Weidenkonstruktion in der Nähe der Grundstücksgrenze planen. So kann Streit erst gar nicht aufkommen.

Schritt für Schritt-Anleitung

Zunächst ernten Sie das Baumaterial, indem Sie ca. 2 cm dicke und 2 bis 3 m lange Ruten schneiden. Der Schnitt sollte spätestens bis zum Austrieb der Kätzchen im März erfolgt sein. Die frischen Ruten sollten umgehend gepflanzt werden. Wenn Sie sie nicht sofort pflanzen können, bewahren Sie die Weidentriebe zum Beispiel in einer kühlen, dunklen Garage oder im Keller auf. So mindern Sie die Gefahr des Austrocknens der Ruten.

Weidenhütten bauen

 

Ziehen Sie vor dem Pflanzen zunächst mit einer Schnur einen Kreis mit einem Durchmesser zwischen 150 und 200 cm. Mit Spitzeisen, Schaufel oder Hacke heben Sie entlang der Markierung einen kreisrunden, etwa 25 cm tiefen und spatenbreiten Graben aus.

 

Lagern Sie den Grabenaushub auf einer Seite. Lockern Sie die Grabensohle auf und treten Sie danach nicht mehr auf ihr herum. Das würde den Boden erneut verdichten und der Wurzelentwicklung der Weiden schaden. Bessern Sie den Aushub mit Kompost oder einer guten Pflanzerde auf. Wir beraten Sie gerne, welche Erde für Ihre Bodenverhältnisse die richtige ist.

 

Weidenhütten bauenStellen Sie die Ruten in den Graben. Anschließend hält ein Helfer beim Auffüllen des Grabens die Ruten in Position. Treten Sie die Erde mit dem Absatz leicht an. Der Rutenabstand beträgt zwischen 5 und 10 cm, je nachdem, wie dicht die Weidenhütte werden soll und wieviele Ruten zur Verfügung stehen. Die Hauptruten sollen sich im 45° Winkel kreuzen und werden mit dünneren Ruten, die Sie vertikal einschieben, miteinander verflochten.

 

Ein bewährtes Bindematerial ist Kokosschnur. Denken Sie daran, Ihr Weidentipi in den ersten Monaten nach der Pflanzung kontinuierlich zu wässern. Anfangs müssen Sie die Weidenruten sehr stark, am besten täglich, gießen. Im Laufe des Sommers können Sie Ihren "Neubau" durch Schnitt in Form halten.

 

Besondere Weidensorten

Neben den Ruten-Weiden in der freien Natur gibt es ausgesprochen schöne Zierformen aus der großen Familie der Weidengewächse, die im Garten und auf der Terrasse Blickfänge bieten:

Die Hängende Kätzchen-Weide (Salix caprea 'Pendula') ist ein klassischer Frühlingsbote, der mit seinen stark herabfallenden Trieben einen Hang zum Schönen zeigt. Die goldgelben Kätzchen erfreuen Mensch und Insekt gleichermaßen. Kätzchen-Weiden sollten Sie nach der Blüte kräftig zurückschneiden. Bei guter Nährstoffversorgung ist Ihnen dann einer prächtiger Kätzchen-Besatz im nächsten Jahr sicher.

Die Weißbunte Hänge-Weide (Salix integra 'Hakuro Nishiki') ist ein weißbuntes Juwel nicht nur für das Asien-Ambiente. Als Strauch oder kleines Bäumchen muntert der Newcomer selbst kleinste Gartenbereiche kontrastreich auf. Regelmäßiger Schnitt hält die Maße im Miniaturformat. Ideal auch für den Buntlauber-Garten.  

Die Japanische Drachen-Weide (Salix udensis 'Sekka') wirkt mit seinen breit verbänderten, überreich mit silbrigen Kätzchenblüten überzogenen Trieben wie ein Wesen aus einer anderen Welt. Ein Kleinod für Freunde bizarrer Astornamente und hübsch als Vasenschnitt für die hauseigene Floristik. Ungeschnitten ein stattlicher Strauch, dessen Triebe vor hellen Mauern besonders zur Geltung kommen.

Der Herbst - die beste Pflanzzeit für Gehölze

HerbstpflanzungErfahrene Pflanzenfreunde wissen es natürlich schon lange: Der Herbst ist die beste Pflanzzeit für winterharte Gartenpflanzen. Auch wenn die Pflanzen bereits ihre Blätter verloren haben und so aussehen, als ob sie sich bereits im tiefsten Winterschlaf befänden, sind ihre Wurzeln noch hochaktiv. Wenn aus dem Sommer der Herbst geworden, die Erde aber noch warm ist, dann können frisch gepflanzte Gehölze und Stauden erste Wurzeln entwickeln und sich im Boden verankern, bevor der Winter kommt. Derart vorbereitet, kann selbst der früheste Frühlingsstart den neuen Setzlingen nichts anhaben. Mit einem gewaltigen Vorsprung gegenüber der Frühlingspflanzung starten die neuen Gartengäste in die bevorstehende Saison. Das im Herbst entwickelte Wurzelfundament ist also im Frühjahr Gold wert.

Die Vorteile der Herbstpflanzung sind in den letzten Jahren durch die Allgegenwärtigkeit der Containerpflanzen etwas ins Hintertreffen geraten. Heute ist es möglich, 365 Tage im Jahr Pflanzen zu kaufen und zu pflanzen, vorausgesetzt der Boden ist frostfrei. Bei schönstem Wetter, beispielsweise mitten im Sommer, neue Pflanzen setzen zu können, heißt aber nicht, dass dies für die Setzlinge immer optimal wäre. Deshalb erscheint es sinnvoll, auch jüngere Gartenfreunde über die beste Pflanzzeit für Gehölze zu informieren.

Natürlich ist es manch einem Hobby-Gärtner zunächst nicht ersichtlich, warum er, wenn es draußen ungemütlich und kalt wird, in der nassen Gartenerde buddeln soll. Man schaut dann seinen Garten lieber von drinnen aus an. Aber gerade das für uns unbequeme Wetter ist für die Pflanzen ein Segen. Ältere Generationen kannten gar keine andere Pflanzzeit als den Herbst. Erst ab Ende Oktober waren Rosen, Laub-, Nadel- und Obstgehölze in den Baumschulen verfügbar. Die Pflanzzeit war dem Rhythmus der Natur genau angepasst.

An diesem Idealtermin hat sich nichts geändert, nicht nur für wurzelnackte Pflanzware. Bis zum Ende ihrer Wachstumsphase stehen die Gehölze auf unseren Baumschulfeldern und im Herbst erfolgt die Ernte. Durch die umgehende Neupflanzung in den Gärten unserer Kunden schließt sich der Kreis optimal. So können die Pflanzen nahtlos ihre Entwicklung in den Gärten fortsetzen und sich voll und ganz auf ihre gedeihliche Entwicklung konzentrieren.

Auch die große Sortimentsvielfalt in unserer GartenBaumschule spricht für den Herbst als Pflanzzeit. Wer besondere Rosen- oder Obstbäume sucht, wird jetzt am ehesten fündig. Zudem haben wir für die Beratung viel mehr Zeit, als dies während der hektischen Frühjahrssaison der Fall ist. Sicherlich ein wichtiges Argument für alle Gartenfreunde, die noch unschlüssig sind und passende Problemlösungen für ihr Gartenparadies suchen.

Oft wird argumentiert, im Herbst gesetzte Pflanzen seien verstärkt den Unbilden des Winters ausgesetzt und nähmen leichter Schaden als bei einer Frühjahrspflanzung. Ein erhöhtes Winterrisiko kann allerdings nur sehr wenigen Gewächsen wie Bambus oder Pampasgras attestiert werden. Durch geeignete Winterschutzmaßnahmen, etwa das Abdecken des Wurzelbereiches mit einer Laubschicht, können auch diese Pflanzen den Vorsprung einer Herbstpflanzung für sich nutzen.

Wir empfehlen jedenfalls für das Gros der winterharten Pflanzen eindeutig die Herbstpflanzung nach alter Väter Sitte. Wer die Herbst- mit der Frühjahrspflanzung vergleicht, kann den Unterschied selbst klar erkennen. Der im Herbst gepflanzte Setzling ist der klare Sieger, einfach weil er viel früher und mit einem riesigen Vorsprung ins Rennen geschickt wurde. Ohne Stress und scheinbar mühelos erreicht er auch hochgesteckte Gartenziele.

 (Copyright: GartenBaumschulen BdB e.V. (GBV), Quellenhinweis für das Bild: Robert Markley, Haan)

Pflanzenschutz - so machen Sie es richtig

Pflanzenschutz

 

Unter verantwortungsbewußten Gartenfreunden gilt die Devise „Vorbeugen ist besser als spritzen“. Erst wenn eine Schadensschwelle überschritten wird - d. h. der „Schaden“ an den Pflanzen die zu erwartenden Bekämpfungskosten übersteigt -, ist der Einsatz von Spritzmitteln sinnvoll. Seien Sie tolerant! Ein paar Mehltau-Blätter oder einige Läuse sind noch kein Grund, mit Kanonen auf Spatzen zu schießen. Bei Ihrem Kauf sollten Sie unbedingt auf eine fachmännische Beratung achten. Wir, Ihre GartenBaumschule, helfen Ihnen gerne.

Standortwahl

Das Verhalten einer Pflanzensorte wird ganz entscheidend von den Standortbedingungen geprägt. Schon bei der Neuanlage Ihres Gartens legen Sie den Grundstein für eine gesunde und kräftige Entwicklung der Pflanzen. Ist der Standort nicht sortengerecht, geht auch eine robuste Sorte in die Knie. Der Gartenfreund kann also die Robustheit seiner Pflanzen durch die richtige Standortwahl deutlich fördern und den Befallsdruck spürbar minimieren.

 

Sortenwahl

Schon der große Gartenphilosoph Karl Foerster formulierte: "Die Sorte ist das Schicksal Deines Gartens!". Innerhalb der einzelnen Pflanzenarten gibt weniger empfindliche Sorten gegen Pilze und Schädlinge.

 

Bestandsdichte

Achten Sie auf die empfohlenen Abstände zwischen den Pflanzen. Bei einer zu dichten Pflanzung können sich Krankheiten und Schädlinge leichter ausbreiten. Je großflächiger man Stauden und Gehölze pflanzt, desto robuster müssen die Sorten sein. Je artenreicher eine Pflanzung angelegt wird, desto pflegeleichter ist sie. Jedwede Monokultur bietet artspezifischen Krankheiten und Schädlingen paradiesische Ausbreitungsmöglichkeiten.

 

PflegePflege

Auch eine an sich robuste Sorte braucht ausreichend Nährstoffe und Bodenfeuchtigkeit. Hungernde und dürstende Pflanzen sind besonders anfällig für Angriffe durch Krankheiten und Schädlinge. Beachten Sie beim Düngen die Dosierangaben und Gebrauchsanweisungen. Bleibt Laub mit den unverwüstlichen Dauersporen von Pilzkrankheiten in den Beeten liegen, bietet dies den idealen Start für einen üppigen Neubefall im nächsten Jahr.

Entfernen Sie regelmäßig Unkraut zwischen Ihren Pflanzen, da dieses auch Schaderreger anlocken und die Entwicklung der Pflanzen beeinträchtigt kann.

Nützlinge fördernNützlinge fördern

Helfen Sie Nützlingen, damit sie sich in Ihrem Garten wohl fühlen. Sie werden es Ihnen danken! Marienkäferlarven beispielsweise sind effektive Lausjäger. Jede Larve vertilgt während ihrer dreiwöchigen Entwicklungszeit bis zu 600 Blattläuse. Florfliegenlarven stehen ihnen in nichts nach. Jedes Jahr vernichten mehrere Florfliegen-Generationen unzählige Blattläuse. Die Larven der Schwebfliegen spießen Blattläuse mit ihren Mundwerkzeugen regelrecht auf. Vögel fressen gerne Insekten. Bieten Sie ihnen katzensichere Nistgelegenheiten.

Die Winterfütterung ist ein effektiver Beitrag zur naturnahen Bekämpfung von Schädlingen. Denn je mehr Vögel Ihren Garten bevölkern, desto mehr Mitkämpfer gegen unerwünschte Läuse und Larven haben Sie im Frühjahr. Und bedenken Sie eines: Auf staubgewischten, absolut lausfreien Pflanzen können sich keine Nützlinge einstellen. Deshalb ist es notwendig, einen kleineren Befall zu tolerieren, damit der Tisch für die nützlichen Gartengäste auch entsprechend gedeckt ist.

 Nützlinge fördern

Anwendungshinweise

Verwenden Sie Mittel, die für Haus- und Kleingarten zugelassen sind. Wenden Sie die Mittel sachgemäß und rechtzeitig an. Heutige Pflanzenschutzmittel haben, verglichen mit früheren Präparaten, bei einem akuten Massenbefall eine eingeschränkte Wirksamkeit.

 

  • Bringen Sie mit Schädlingen befallene Blätter für eine exakte Diagnose mit in unsere GartenBaumschule. Diese Proben unterstützen eine kompetente Beratung.

 

  • Beachten Sie strikt die Anweisungen auf den Packungsbeilagen. Halten Sie sich grundsätzlich an die Anwendungsbedingungen, Verbote, Wartezeiten und Dosierungsangaben.

 

  • Legen Sie bei der Verwendung der Präparate Schutzkleidung an. Daneben gehören Handschuhe und festes Schuhwerk zur Grundausstattung. Auch eine Schutzmaske kann in bestimmten Fällen vorgeschrieben sein, damit Sprühnebel nicht eingeatmet wird.

 

  • Konzentrieren Sie sich auf die Anwendung und führen Sie keine anderen Tätigkeiten aus. Während der Arbeit sollten Sie nicht essen, rauchen oder trinken.

 

  • Rechnen Sie vor dem Ansetzen die exakte Bedarfsmenge aus. Setzen Sie nur soviel Brühe an, wie Sie brauchen. Vermeiden Sie Restmengen. Die Restbrühe sowie Mittelrestmengen müssen als Sondermüll über Sammelstellen (Adressen erfahren Sie bei Ihrer Stadt- und Kreisverwaltung) sachgerecht entsorgt werden. Pflanzenschutzmittel dürfen nicht in Gewässer, ins Grundwasser oder die Kanalisation gelangen.

 

  • Beachten Sie die Abstandsauflagen zu Oberflächengewässern. Wenden Sie Unkrautspritzmittel nur im Garten und nicht auf versiegelten Flächen wie Wegen und Plätzen an.

 

  • Setzen Sie grundsätzlich bienenungefährliche und nützlingsschonende Mittel ein

 

  • Achten Sie auf eine umweltgerechte Anwendung. Spritzen Sie niemals in die offene Blüte und nur bei windstillem Wetter. Bei Regen oder kurz vor Regen sollte keine Anwendung erfolgen, da die Mittel erst einwirken müssen. Auch Temperaturen über 25 °C sind nicht förderlich, da zuviel Brühe verdampft und die Wirksamkeit eingeschränkt wird.

 

  • Reinigen Sie die Arbeitsmittel nach Gebrauch sorgfältig. Mittelreste von Unkrautspritzmittel können Zierpflanzen bei der nächsten Anwendung ernsthaft schädigen.

 

  • Waschen Sie Ihre Hände nach der Anwendung gründlich. Wechseln und reinigen Sie verunreinigte Kleidung.

 

  • Lagern Sie die Pflanzenschutzmittel nur in einem abgeschlossenen Schrank und in der Originalverpackung bei gemäßigten Temperaturen. Verschließen Sie angebrochene Verpackungen dicht. Bewahren Sie keine Pflanzenschutzmittel in der Nähe von Lebens- oder Futtermitteln auf. Halten Sie alle Mittel unbedingt von Kindern und Tieren fern!

 

© Texte: Markley, Illustrationen: Vierhaus (4) / Haan

Säulenobst

SäulenobstPflanzung, Pflege und Schnitt

 

Schmal wachsende Obstbäume bieten als Säulenobst im Garten und auf der Terrasse fruchtigen Naschgenuß. Damit Säulenobstbäume die in sie gesetzten Erwartungen erfüllen können, sollten Sie einige spezielle Pflegehinweise beachten.

Pflanzzeiten: Säulenobst im Container können – bis auf Perioden mit Bodenfrost - das ganze Jahr gepflanzt werden.

Standort: Auf sonnenreichen Standorten wird das Fruchtaroma, der Vitamingehalt, die Fruchtfärbung und die Ausreife gefördert. Optimal sind lockere, humose Böden, die sich leicht erwärmen. Bessern Sie staunasse und verdichtete Böden deshalb vor einer Pflanzung gründlich auf.

Pflanzhöhe: Pflanzen Sie Säulenobstbäume so tief wie sie im Verkaufsgefäß, dem sogenannten Container, gestanden haben. Die knollenartige Verdickung an der Stammbasis, die sogenannte Veredlungsstelle, muss sich nach dem Pflanzen immer über dem Boden befinden.

Pflanzloch: Das Pflanzloch für Ihren Obstbaum sollte mindestens anderthalbmal so tief und breit sein wie der Pflanzenballen. Die Sohle sollte mit der Grabegabel etwas aufgelockert werden. Bessern Sie die Pflanzstelle mit einer guten Pflanzerde oder Gartenkompost auf, den Sie dem Aushub beimischen. Ein etwa fünf Zentimeter hoher Erdwall um das Gehölz herum verhindert, dass das Gießwasser ungenutzt abläuft. Wässern Sie immer ausgiebig an, auch wenn es regnet.

Pfahl: Säulenformen sind auf Dauer standfest, brauchen aber in den ersten Standjahren einen Pfahl.

Baumscheibe: Gönnen Sie Säulenformen auf Rasenflächen eine offene Fläche (Baumscheibe) rund um den Stamm, die eventuell auch mit Mulchmaterial bedeckt werden kann.

Kübelpflanzung: Wählen Sie ausreichend große Kübel, in denen sich die Wurzeln frei und ohne Krümmungen entfalten können. Eine kräftige Drainageschicht aus Tonscherben oder Blähton kommt auf den Kübelboden. Darüber legen Sie ein wasserdurchlässiges Vlies, dann füllen Sie die eigentliche Kübelerde ein. Das Vlies trennt Erde und Drainageschicht und verhindert so, dass eingeschwemmte Erdbestandteile den Weg des ablaufenden Wassers blockieren. Außerdem verhindern sie das Einwandern von Ameisen, Asseln und anderen Schädlingen. Kübelpflanzen bleiben in der Regel mindestens zwei bis drei Jahre in ihren Gefäßen. Die Pflanzerde muss deshalb den Wurzeln ausreichend Luft und Nährstoffe zur Verfügung stellen. Am besten verwenden Sie zum Topfen eine der von uns angebotenen speziellen Kübelerden. Verwenden Sie keine Gartenerde! Deren Lehm- oder Tonanteile wandern im Kübel rasch nach unten und verstopfen die Abzugslöcher.

Überwinterung der Kübel: Frostharte Säulenobstbäume im Kübel können mit Hilfe bestimmter Schutzmaßnahmen im Freien überwintert werden. Ein Schutzmantel rund um die Kübel sorgt dafür, dass die Wurzeln nicht schockartig ein- und damit erfrieren. Diese etwa zehn Zentimeter starke, trocken bleibende Isolierschicht erschwert dem Frost das schnelle Durchdringen der Kübelwand und ermöglicht ein langsames, wurzel- und gefäßschonendes Einfrieren. Positionieren Sie die Kübel im Winter absonnig, damit Wintersonne ihre oberirdischen Triebe nicht aktivieren kann.

Düngung: Frisch gepflanzte Bäume werden ausschließlich organisch gedüngt. Nach dem Anwachsen sorgen spezielle Obstdünger für die optimale Nährstoffversorgung. Säulenobst im Kübel sollte im Juni nochmals nachgedüngt werden.

SäulenäpfelSäulenäpfel

Säulenäpfel wachsen aufgrund ihrer Erbanlagen von Natur aus streng säulenförmig und bilden zahlreiche Blüten tragende Kurztriebe, die einen frühen Ertragsbeginn spätestens zwei Jahre nach der Pflanzung ermöglichen. Somit bieten Säulenäpfel höchsten Nutz- und Zierwert auf geringstem Raum. Sie eignen sich für Einzel- und Gruppenpflanzungen, als Raumteiler oder Hecke und in Töpfen für Terrassen und Balkone.

Schnitt: Ein Schnitt ist weder beim Pflanzen noch danach notwendig. Dennoch können vereinzelt längere Seitentriebe entstehen, die direkt am Stamm entfernt werden sollten. Lassen Sie keine Aststummeln stehen! Aus ihnen entwickeln sich neue Seitentriebe.

Höhenbegrenzung: Ausgepflanzte Säulenäpfel können nach vielen Jahren eine Höhe von über 4 Metern erreichen. Durch rechtzeitigen Anschnitt des Leittriebes kann aber eine Fixierung auf eine gewünschte Endhöhe erreicht werden, beispielsweise auf zwei Meter, um die leichte Ernte ohne Leiter zu erhalten. Dabei wird der Leittrieb zurückgeschnitten und auf einen kleinen Seitentrieb "abgeleitet". Aus ihm entwickelt sich in der Folge ein neuer Leittrieb. Wenn dieser wiederum zu hoch geworden ist, erfolgt ein erneutes Ableiten wie beschrieben.

Befruchtungsverhältnisse: Die meisten Säulenäpfel sind selbstunfruchtbar. Das Vorhandensein verschiedener Säulenapfelsorten oder alter Apfelbäume erhöht den Ertrag deutlich. Jahrgangsweise sind markante Ertragsschwankungen möglich. Das Ausdünnen eines zu üppigen Fruchtbehanges bis spätestens Anfang Juni ermöglicht den Pflanzen einen ausreichenden Ansatz neuer Blütenknospen für das nächste Jahr.

Pflanzabstand: 70 - 100 cm

 

SäulenbirnenSäulenbirnen

Schnitt: Säulenbirnen sind Auslesen, die von Natur aus nur bedingt säulenförmig bleiben, aber deutlich schlanker als übliche Sorten wachsen. Sie bilden mehr und längere Seitentriebe als Säulenäpfel und benötigen einen regelmäßigen Schnitt, wenn ihre schlanke und kompakte Wuchsform erhalten bleiben soll. Kürzen Sie die Seitentriebe während des Sommers (idealer Termin: 2. Junihälfte) auf 10 bis 15 cm Länge ein. Dies bremst das Wachstum und fördert den Ansatz neuer Blütenknospen.

Höhenbegrenzung: wie Säulenäpfel

Befruchtungsverhältnisse: wie Säulenäpfel.

Pflanzabstand: 100 – 120 cm

Säulenkirschen, Säulenpflaumen, Säulenaprikosen, Säulenpfirsich

Schnitt: Säulensteinobst bleibt von Natur aus nur bedingt säulenförmig, wächst aber deutlich schlanker als übliche Sorten. Ein regelmäßiger Schnitt (Sommerschnitt) ist notwendig. Wir, Ihre GartenBaumschule, beraten Sie gerne. Nach einigen Jahren erinnert die Wuchsform an einen schlanken Weihnachtsbaum.

Höhenbegrenzung: wie Säulenapfel

Befruchtungsverhältnisse: meist selbstfruchtend, kein Ausdünnen der Jungfrüchte notwendig.

Pflanzabstand: 100 – 150 cm

© Texte:Markley, Illustrationen: Vierhaus (3) / Haan

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